Jos 2,4
C.H.Spurgeon
,,Da sandte der König von Jericho zu Rahab; aber sie verbarg
die zwei Männer." Jos. 2, 4.
Der Glaube der Rahab war ein selbstverleugnender Glaube.
Sie wagte ihr Leben für die Kundschafter, denn sie wußte,
daß es Gottes Wille war, und darum war sie bereit, für
die Kundschafter zu sterben und sich einen Verräter ihres
Vaterlandes nennen zu lassen. Hieraus sehen wir, daß Glaube und
Selbstverleugnung, wie Zwillinge, miteinander verbunden sind.
Wiewohl sie eine große Sünderin war, so wollte sie doch sich
selbst verleugnen. Sie dachte und handelte und verleugnete
sich selbst, wie jene Frau im Neuen Testament, die auch
eine Sünderin war und die, um den Herrn zu ehren, ein Glas
köstlichen Nardenwassers brachte und es auf sein Haupt ausgoß.
Der Glaube, der keine Selbstverleugnung kennt, ist kein wahrer
Glaube. Ein Amerikaner sagte einmal: "Ich habe eine gute
Religion; sie kostet mich im Jahr nur einen Heller, und doch
glaube ich, ich bin gerade so fromm wie andere Menschen."
"Ja," sagte ein anderer, der dies hörte, "Gott erbarme sich
deiner Seele; denn wenn du wahrhaftig gerettet wärst, so
würest du dich nicht mit einem einzigen Heller im Jahr
zufrieden geben."
Gewiß, wer nichts für Christus und seine Sache gibt, wer sich
nicht für Ihn selbst verleugnet, der hat Ihn noch nicht recht
erkannt, hat auch sein Leben nicht in sich, dem fehlt es noch
am lebendigen, aus Gott geborenen Glauben.