Jos 2,1
A.Christlieb
Josua hatte zwei Kundschafter ausgesandt und ihnen gesagt:
Geht hin und beseht das Land und Jericho. Und sie gingen hin
und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab. Josua 2, 1
Durch den Glauben wurde die Hure Rahab nicht verloren mit den
Ungläubigen, da sie die Kundschafter freundlich aufnahm.
Hebr. 11, 31
Daß unter den Vorbildern des Glaubens, die der Hebräerbrief
uns vorhält, eine Hure sich befindet, das ist verwunderlich,
ebenso verwunderlich wie der Umstand, daß unter den Frauen,
die dem Herrn Jesu dienten, sich eine befand, die vordem von
sieben bösen Geistern besessen war, und daß der erste Mensch,
den der Herr Jesus in das Paradies führte, ein Raubmörder
gewesen ist. Das soll uns nicht etwa gleichgültig machen
gegen die Sünde, wohl aber uns Mut machen, auch mit den
dunkelsten Gebieten unseres Lebens zum Heiland zu kommen.
Auch Hurer und Ehebrecher können noch gerettet und dem Volk
Gottes einverleibt werden. Wie ist die Rettung der Rahab
geschehen? Rahab hörte von den großen Taten Gottes. Bei den
übrigen Einwohnern Jerichos weckte diese Kunde nur Angst
und Schrecken. Bei Rahab erwuchs der Glaube, daß der Gott
Israels der wahre Gott Himmels und der Erde sei. Dieser
Glaube wurde ihre Rettung. - Ihr Glaube wurde sofort auf
eine harte Probe gestellt. Der König von Jericho forderte
die Auslieferung der beiden Kundschafter. Sie handelte im
Glauben und verhalf ihnen zur Flucht. - Auch wir hören die
Kunde von großen Taten Gottes. Er sandte seinen Sohn. Er
verfluchte die Sünde. Er ließ seinen Sohn am Kreuze sterben.
Er weckte ihn auf, daß er unser Heiland würde. Wirkt das
auch bei uns Glauben und Furcht vor Gottes Gericht? Lassen
wir uns in Entscheidungsstunden bestimmen durch unseren
Glauben? Heil dem, der nicht Rahabs Sündendienst, wohl aber
dem Glauben Rahabs folgt.