Jos 1,3
W.MacDonald
»Jeder Ort, auf den eure Fußsohle treten wird - euch habe
ich ihn gegeben, wie ich zu Mose geredet habe.« Josua 1,3
Gott hatte dem Volk Israel das Land Kanaan gegeben. Es
gehörte ihm nach der Verheißung Gottes. Aber die Israeliten
mußten ihr eigenes Land erst einnehmen. Sie mußten es
besetzen. Die Regel dieser Inbesitznahme hieß: »Jeder Ort,
auf den eure Fußsohle treten wird - euch habe ich ihn
gegeben.« Gott hat uns viele großartige und kostbare
Verheißungen gegeben. Die Bibel ist voll davon. Aber wir
müssen sie auch im Glauben für uns in Anspruch nehmen. Nur
dann gehören sie wirklich uns. Nehmen wir beispielsweise die
Verheißungen, die die Errettung betreffen. Gott verspricht
wiederholt, daß Er denen ewiges Leben geben will, die ihre
Sünden bereuen und Jesus Christus als Herrn und Heiland
annehmen. Und doch hat diese Verheißung keinerlei Wert für
uns, solange wir sie nicht für uns beanspruchen, solange
wir nicht von Herzen auf den Heiland der Sünder vertrauen.
Und gehen wir noch einen Schritt weiter! Ein Mensch mag
aufrichtig an den Herrn Jesus Christus glauben und sich doch
nicht an der Gewißheit seiner Errettung freuen können. Er
meint dann beispielsweise, daß er nicht so vermessen sein
dürfte, einfach zu behaupten, er sei erlöst. Und so lebt er
weiter in Zweifel und Dunkelheit. Das Wort Gottes sagt uns
zu, daß diejenigen, die an den Namen des Sohnes Gottes
glauben, ewiges Leben haben (s. 1. Johannes 5,13), aber das
müssen wir auch im Glauben für uns persönlich annehmen; erst
dann können wir uns daran freuen. Gott hat es gern, wenn
wir ihm vertrauen. Er ist erfreut, wenn wir Ihn beim Wort
nehmen. Er wird geehrt, wenn wir auch die unglaublichsten
Zusagen wörtlich nehmen und auf Ihn zählen, daß Er
sie erfüllt. Eines Tages, als Napoleon seine Truppen
inspizierte, bäumte sich sein Pferd so ungestüm auf, daß der
Kaiser beinahe abgeworfen worden wäre. Ein dabeistehender
einfacher Soldat rannte nach vorne, ergriff die Zügel und
beruhigte das Pferd. Napoleon war sich durchaus im klaren
darüber, daß der, der ihm geholfen hatte, kein Mann von
militärischem Rang war, aber er sagte zu ihm: »Vielen Dank,
Herr Hauptmann!« Und der Soldat nahm ihn sofort beim Wort
und erwiderte: »Von welchem Regiment denn, Majestät?«
Später, als dieser Mann den Vorfall seinen Freunden erzählte,
machten sie sich lustig über ihn, weil er jetzt fest damit
rechnete, zum Hauptmann ernannt worden zu sein. Aber es war
wirklich wahr! Der Kaiser hatte es so gesagt, und der Soldat
hatte diese Beförderung sofort für sich beansprucht. Die
Situation des gläubigen Christen ist ganz ähnlich. Es liegt
bei ihm, ob er zum Hauptmann ernannt wird oder ein einfacher
Soldat bleibt. Er kann sich an den Reichtümern freuen, die
ihm in Christus Jesus gehören, oder in geistlicher Armut
weiterleben. Die Schätze und Segnungen »Kanaans« liegen
bereit, und es ist klar, daß die Christen selber schuld daran
sind, wenn sie sich im allgemeinen mit so armseligen
Portionen der großen Reichtümer Gottes zufriedengeben.«