4Mo 23,10
A.Christlieb
Meine Seele müsse sterben den Tod der Gerechten, und mein
Ende werde wie dieser Ende. 4. Mose 23, 10
Das ist ein guter Wunsch, der uns angesichts des Endes Moses
wohl kommen kann. Das Besondere an dem Gesamturteil über
Mose ist dies, daß einerseits Gott allein alle Ehre gegeben
wird, daß aber auch Mose die ihm gebührende Anerkennung
findet. Noch einmal ziehen (5. Mose 34) die großen Zeichen
und Wunder an unserem Auge vorüber, die Mose bei dem Auszug
aus Ägypten tat. Dabei könnte ein Leser auf den Gedanken
kommen, ein derartiges Urteil sei für andere Menschen
unerreichbar. Dem ist aber nicht so. In einer Hinsicht
dürfen wir alle ohne Ausnahme danach trachten, das gleiche
Zeugnis wie Mose zu erhalten: Im Grunde spricht nämlich dies
Zeugnis nicht mehr aus, als daß dieser Gottesmann in seinem
Leben d i e A u f g a b e e r f ü l l t habe, z u d e r G o t
t i h n e r k o r e n hatte. In diesem wichtigsten Punkt
wollen wir alle suchen, das gleiche Lob zu erhalten. Nicht
jeder hat den Beruf, wie Mose ein besonderer Führer im Reich
Gottes zu werden. Aber jeder hat von Gott eine bestimmte
Aufgabe zugewiesen bekommen in Familie, Beruf und Umgebung.
Jeder soll nun seine von Gott ihm zugewiesene Aufgabe zu
erfüllen suchen, wie Mose es tat mit der seinigen. Wir alle
sollen dasein zu Lob der Herrlichkeit Gottes (Eph. 1, 12).
Wir alle sollen und können Frucht bringen, die bleibt (Joh.
15, 16). Jeder soll Segen empfangen, um ein Segen zu sein
(1. Mose 12, 2). Im Blick auf das einst über uns fällige
letzte Urteil Gottes wollen wir um Licht bitten über die uns
zugedachte Aufgabe und um Treue, sie zu erfüllen. ,,Stelle
mir die Ernte für, daß ich darf auf Hoffnung säen. Was wir
tun und tun es dir, läßt du nicht umsonst geschehen; hat man
kein Verdienst davon, gibt die Gnade dennoch Lohn." (Ph. F.
Hiller.)