4Mo 14,11
C.H.Spurgeon
,,Wie lange wollen sie nicht an mich glauben?"
4 Mose 14, 11.
Trachtet mit allem Fleiß, das Ungeheuer Unglauben ferne von euch
zu halten. Es verunehrt Christum so sehr, daß Er uns seine
fühlbare Nähe entzieht, wenn wir Ihn damit erzürnen, daß wir dem
Zweifel Raum geben. Es ist freilich ein Unkraut, dessen Same nie
vollständig aus dem Acker unsres Herzens kann ausgerottet
werden, aber wir müssen mit Eifer und Ausdauer seine Wurzeln zu
vertilgen suchen. Unter allem Hassenswürdigen ist der Unglaube
das Allerabscheulichste. Sein verderbliches Wesen ist so durch
und durch vergiftet, daß, der damit umgeht, wie der davon
berührt wird, stets dabei Schaden nimmt. Bei dir, du gläubiger
Christ, ist der Unglaube etwas sehr Schlimmes, denn die
Gnadenerweisungen, die du vom Herrn bisher empfangen hast,
vergrößern deine Verschuldung, wenn du jetzt an Ihm zweifelst.
Durch Unglauben krönst du sein Haupt aufs empfindlichste mit den
allerstachelichtsten Dornen. Es ist recht grausam von einem
innig geliebten Weibe, wenn es seinem treuen und gütigen
Eheherrn mißtraut. Diese Sünde ist töricht, unnötig und
ungerecht. Der Herr Jesus hat nie den leisesten Anlaß zum
Mißtrauen gegeben, und es ist hart, wenn uns die mit Zweifel
begegnen, gegen welche unser Benehmen unaufhörlich liebevoll und
wahrhaftig ist. Jesus ist der Sohn des Höchsten und besitzt
unermeßliche Schätze; es ist schmählich, an der Allmacht zu
zweifeln und der Allgenugsamkeit zu mißtrauen. Das Vieh auf
tausend Bergen genügt uns zur Nahrung, auch wenn wir noch so
hungrig sind, und die Scheunen des Himmels werden wohl nicht
leer werden von dem, was wir essen. Wenn Christus nur eine
Wassergrube wäre, so könnten wir seine Fülle bald ausschöpfen,
aber wer kann einen Brunnen lebendigen Wassers erschöpfen, der
in das ewige Leben quillet? Millionen Geister haben ihre
Bedürfnisse in Ihm gestillt, und kein einziger unter ihnen hat
über Mangel an Erquickung geklagt. Hinweg! hinweg mit diesem
lügenhaften Verräter Unglauben, denn es ist sein einziges
Trachten, die Bande der Gemeinschaft zu zertrennen, und uns mit
Trauer über die Abwesenheit unsres Heilandes zu erfüllen. Tötet
diesen scheußlichen Lindwurm: Nieder mit dir, du Verräter, mein
Herz verabscheut dich!