3Mo 23,10
A.Christlieb
Wenn ihr euer Land einerntet, so sollt ihr die Garbe der
Erstlinge dem Priester bringen. Ihr sollt auch nicht alles
genau auflesen, sondern es den Armen und Fremdlingen lassen.
3. Mose 23, 10 u. 22
Wenn die Heilige Schrift eine Wahrheit wiederholt, so will
sie, daß man besonders darüber nachdenkt. So ist es mit
dieser Anordnung über das Verhalten bei der Ernte. Die Sache
Gottes und die Not der Armen darf dabei ja nicht vergessen
werden! Zu Beginn und beim Abschluß der Ernte soll daran
gedacht werden. Das wurde dem israelitischen Landmann
ernstlich eingeprägt. - Uns soll damit gesagt werden:
Bekämpfet den irdischen Sinn! Dem geht es nur darum, so viel
als eben möglich einzuheimsen und möglichst alles selbst
zu behalten. - Das Kämpfen gegen den Raffgeist ist aber
vergeblich, wenn nicht der Heilige Geist uns die himmlische
Gesinnung einpflanzt, die nicht anders kann, als trachten
nach dem, das droben ist. Dabei lernt man, Liebe üben, an
andere denken und der Elenden sich anzunehmen. Wieviel
Tränen armer Waisen würden getrocknet, wieviel Seufzer
gequälter Fremdlinge verstummen, wenn man ,,die Reste
der Ernte" ihnen überließe! Und wie froh würden die sein,
die das lernen. Sprüche 19, 17 sagt: ,,Wer sich des Armen
erbarmt, der leiht dem Herrn." Und der Herr Jesus sagt, dem
,,Gerechten solle hundertfältig vergolten" werden. So gebt
doch, was ihr nur könnt, auf diese Bank! Sie wird niemals
zahlungsunfähig. Ob hier unten auch eine Stadt, eine Provinz
oder gar das Reich für die Sicherheit der Spareinlagen
bürgen: Ein unglücklicher Krieg - und alles ist verloren.
Hier aber ist eine fröhliche Sparbank. Sie hat die
denkbar beste Verwaltung; sie macht die Teilhaber zu einer
Gemeinschaft von Freunden; sie arbeitet steuerfrei; sie zahlt
hundertfältige Zinsen, - das sind 10 000 Prozent und bereitet
Freude allen, die auch nur zuschauen. Wer tut mit?