3Mo 14,44
A.Christlieb
Es ist Aussatz am Hause, darum soll man das Haus abbrechen.
3. Mose 14, 44 b
Nicht nur am menschlichen Körper, auch an Häusern kann
Aussatz aufbrechen. Zuweilen ist es nur die Tünche oder
ein einzelner Stein, der davon befallen wird. Es geschieht
aber auch, daß man nach der Entfernung der Tünche oder des
einzelnen Steines neue Krankheitsherde entdeckt. Dann muß
das ganze Haus bis auf den Grund abgebrochen und der Schutt
weit draußen vor die Stadt geschafft werden. Wenn ein
israelitischer Hausbesitzer solche Krankheitsherde an seinem
Haus erblickte, gab das einen größeren Schrecken, als wenn
wir den Schwamm im Haus entdeckten. -
Wir wollen nun fragen: Gibt es auch in unseren Landen
Aussatzhäuser? Ach, gar viele! Da sind Geschäftshäuser, mit
Sündengeld erbaut, mit Unrecht unterhalten. Andere Häuser
hat man bei Erbschaftsstreitigkeiten mit Gewalt an sich
gerissen. Wieder andere dienen offenkundig der Sünde. -
Wird einem Glied des Volkes Gottes klar, daß an seinen Hause
ein solches Aussatzmal vorhanden ist, dann hin zu dem großen
Hohenpriester und gefragt: Was soll ich tun? Nur den mit
Aussatz behafteten Stein ausbrechen? Nur den Sonntagshandel,
den Schnapsverkauf, die dunklen Geschäfte aufgeben oder -
das ganze Haus fahren lassen? -
Da hat ein Vater das ,,Aussatzzeichen" an seinem Hause klar
erkannt. Nachlässigkeit oder Geiz hindert ihn, ernstlich
zuzugreifen. Eines Tages entdeckt er dann an der Hand seines
Lieblingskindes den Aussatz. Vergebens ist jetzt das Klagen.
Das Kind ist zeitlebens verdorben! Und der Vater hat die
Schuld! - Wohl dem, der schonungslos vorgeht, ohne Angst vor
dem Verlust. Gott kann überreich ersetzen, wenn wir um des
Gewissens willen aufräumen mit dem, was dem heiligen Gott
mißfällt. - Hat dein Haus gewißlich kein Aussatzmal?