3Mo 11,9
A.Christlieb
Dies sollt ihr essen; dies sollt ihr scheuen, daß ihr es
nicht esset. 3. Mose 11, 9 u. 13
3. Mose 11 gibt genaue Anweisung darüber, was der Israelit
essen durfte und was er an Speise zu meiden hatte. Im Neuen
Bunde sind diese Speisevorschriften aufgehoben, wie Gott dem
Petrus (Apg. 10) gezeigt hat. - Für uns gilt es, sorgsam
zu prüfen, was unser Geist als Nahrung in sich aufnimmt.
Grundgesetz für einen Menschen, der aus Gott geboren
ist, sollte sein: Nichts in sich aufnehmen, was uns nicht
Gott näher bringt; nichts, was das Böse, was Stolz oder
Leidenschaft nährt. 3. Mose 11 heißt es immer wieder:
,,Dies sollt ihr essen; dies nicht." So hat Gott uns vieles
erlaubt. 1. Korinther 3, 22 f. sagt Paulus: ,,Alles ist
euer, es sei Paulus oder Apollos, es sei Kephas oder die
Welt; alles ist euer, ihr aber seid Christi." Ja, alles ist
euer: Kunst und Wissenschaft, Musik, Malerei,
Naturgeschichte, Weltgeschichte und Sternenkunde. Überall
ist etwas enthalten, was unsern Geist nähren kann. Sogar die
Zeitung kann man lesen mit innerem Gewinn, wenn man liest
wie Elias Schrenk, der Anlaß zum Gebet darin fand, oder wie
Spurgeon, der von da aus Sünder zu Jesus zu locken wußte.
Aber wir dürfen nicht unbesehen alles in uns aufnehmen, was
sich uns darbietet. Ganz unmittelbar läßt Gott uns oftmals
spüren: ,,Dieser Einfluß ist schädlich. Weg damit!" Manches
verbietet Gott auch direkt. Den Israeliten war z. B. nicht
erlaubt, zu essen ,,was auf Erden schleicht, was auf dem
Bauch kriecht" (V. 41 f.). Wir können das als Sinnbild
dafür nehmen, daß uns alles widerwärtig sein soll, was an
niedrigem, kriechendem, schmeichlerischem Wesen an uns
herantritt. Wer so etwas ,,ißt", der verunreinigt sich. -