3Mo 6,6
C.H.Spurgeon
,,Ewig soll das Feuer auf dem Altar brennen, und nimmer
verlöschen."
3 Mose 6, 6.
Erhaltet den Altar des Gebets im Kämmerlein in der Glut; das ist
das wahre Leben aller Gottseligkeit. Hier entlehnt das Heiligtum
und der Altar der Familien-Andacht seine feurigen Kohlen, darum
soll jene Glut allezeit wohl geschürt und in Flammen erhalten
werden. Das Gebet im Verborgenen ist das Wesen, das Wahrzeichen
und der Wärmemesser des lebendigen und tätigen Christentums.
Hier verbrennt das Fett eurer Opfer. Euer Gebet im Kämmerlein
sei so viel als möglich regelmäßig, häufig, und fern von aller
Zerstreuung. Ernstliches Gebet vermag viel. Hast du um nichts zu
bitten? Siehe, die Gemeinde, ihre Hirten, deine Seele, deine
Kinder, deine Verwandten, deine Nachbarn, dein Vaterland und die
Sache Gottes und die Verbreitung seiner Wahrheit in der Welt
fordern dich zum Gebet auf. Sind wir in unserm Gebetskämmerlein
vielleicht weder warm noch kalt? Brennt das Feuer der Andacht in
unsern Herzen nur matt? Drehen sich die Räder des feurigen
Wagens nur mühsam? Wenn das ist, dann schrecke uns dies Zeichen
des Verfalls auf aus dem Schlummer. Gehen wir weinend hin und
flehen um den Geist der Gnade und des Gebets. Denn wenn dies
Feuer unter der Asche der Verweltlichung einschlummern und
ersticken sollte, so dämpft dies auch das Feuer auf dem Altar
des Familiengottesdienstes, und beeinträchtigt unsre Wirksamkeit
in der Gemeinde und in der Welt.
Unsre Schriftstelle findet auch ihre Anwendung auf den Altar des
Herzens. Das ist der rechte goldene Räuchaltar. Gott siehet es
gern, wenn die Herzen seiner Kinder Ihm entgegenlodern. Wir
wollen Gott unsre Herzen schenken, die vor Liebe glühen, und
seine Gnade suchen, damit das Feuer nimmermehr verlösche; denn
es brennt nicht, wenn der Herr es nicht in der Glut erhält.
Viele Feinde suchen es zu dämpfen und auszulöschen; wenn aber
die unsichtbare Hand im Verborgenen das heilige Öl der Salbung
darauf gießt, dann flammt es höher und höher auf. Wir wollen die
Worte der Heiligen Schrift als Brennstoff auf das Feuer unsers
Herzens legen, denn sie sind lebendige Kohlen; wir wollen die
Verkündigung des Evangeliums uns zur Aufmunterung geschenkt sein
lassen, vor allem aber wollen wir recht oft mit unserm Jesus in
der Stille bleiben.