2Mo 39,1
A.Christlieb
Sie machten Aaron Amtskleider, zu dienen im Heiligtum.
2. Mose 39, 1
Unser Herr Jesus Christus wird in Hebräer 4 genannt: ,,Der
große Hohepriester." Äußerlich war er als solcher nicht zu
erkennen. Er trug ein Gewand wie alle anderen Menschen. Mit
Geistesaugen betrachtet aber stand der Herr da im vollen
Schmuck der hohenpriesterlichen Kleidung. Wo etwas in Aarons
Amtskleidung weiße Farbe hatte, da war feinste Leinwand
von makelloser Reinheit verarbeitet. Vor unserem großen
Hohenpriester heißt es: ,,Allenthalben gleich wie wir, doch
o h n e S ü n d e!" Makellos rein war der Herr von Jugend auf.
Kein Schmutzfleck an ihm von Zorn, Bitterkeit, Fleischeslust,
Geldgier, Rachgier. Rein war sein Gedankenleben, sein
Gebetsleben, sein Familienleben, rein in der Kinderzeit, in
der Jünglingszeit, im Mannesalter. - Wo Aarons Amtskleid rot
sein sollte, wurde Purpur verwandt, das Zeichen der
Königswürde. Nun war Jesus von Herzen demütig. Er entwich,
als man ihn zum König machen wollte. Aber - als König stand
er da, dem Sturm, den Wellen, den Dämonen gegenüber. Dem
Pilatus antwortet er mit königlicher Vollmacht. Für Herodes
hat er nur königliches Schweigen. - Und das Amtsschildlein!
Wie treu war der Herr Jesus in der Fürbitte! Für Petrus ist
er eingetreten, daß sein Glaube nicht aufhöre. Am Kreuz
betet er für seine Peiniger und Verächter. Wie trostvoll ist
gar für uns das Wort Hebräer 7, 25: ,,Er kann aufs völligste
erretten, denn er lebt immerdar, um für uns einzutreten." -
Zuletzt das Stirnblatt: Heilig dem Herrn! Alles war beim
Heiland Gott geheiligt: sein Reden, Schweigen, Ruhen, Wirken,
Leiden, Kämpfen und Sterben: ,,Heilig dem Herrn!" Wenn ein
lauteres, treues Gotteskind uns besucht hat, bleibt beim
Scheiden ein geheimnisvoller Segen zurück. - Vor 2000 Jahren
fast schied der Heiland von der Erde. Wir aber spüren noch
heute seinen Segen.