2. Mose

2Mo 32,19 A.Christlieb Als Mose nahe zum Lager kam, ergrimmte er mit Zorn. 2. Mose 32, 19

Moses unerwartete Wiederkehr ist uns ein Sinnbild für die Wiederkunft des Herrn Jesu. Bei beiden Gelegenheiten findet sich ein schlimmer Zustand des Volkes, ein großer Schrecken und ein strenges Gericht. - Nun mag mancher denken: Bei mir ist es aber nicht so schlimm! Nie habe ich mich beteiligt an grobem, heidnischem Götzendienst. - Nein! Das ist wahr. Diese Form des Abfalls findet sich kaum bei uns. Aber ist nicht Gottesverachtung, Genußsucht, Mammonsdienst und Fleischeslust genau so schlimm wie der Tanz um das goldene Kalb. Sind die üblichen Sonntagsbelustigungen nicht gekennzeichnet mit den Worten: ,,Das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken und stand auf zu Tanz und Spiel!?" Und denken wir an die Hochzeitsfeiern. Da kommt zuerst etwas Frommes. Die Ansprache des Pfarrers darf nicht fehlen. Man will nicht ohne Religion sein. Aber viele warten sehnsüchtig darauf, daß der kirchliche Teil erledigt sei und endlich der zweite, der lustige Teil folge. - Der Taumelgeist der Genußsucht erfaßt heute bereits die halbwüchsigen Knaben und Mädchen. Es ist genau so wie beim Tanz um das goldene Kalb. Man fragt sich: War das Jehovahs Eigentums-Volk? Waren das die Leute, die ihre Errettung aus Pharaos Macht durch Gottes starken Arm soeben erst erlebt hatten? Waren das die Menschen, für die das Blut des Passahlammes geflossen war, das Volk, das begeistert gesungen: ,,Der Herr hat eine große Tat getan?!" Ja, es ist das gleiche Volk! Aber - alle Wohltaten Gottes sind in den Wind geschlagen; der Sinnengenuß muß befriedigt werden; alles andere ist gleichgültig. So stand es damals in Israel; so ist es heute; so beschreibt die Heilige Schrift den Zustand der Menschheit in den Tagen der Wiederkunft des Herrn Jesu.