2Mo 22,5
C.H.Spurgeon
,,Wenn ein Feuer aufkommt und ergreift die Dornen, und verbrennt
die Garben oder Getreide, das noch steht, oder den Acker: so
soll der wieder erstatten, der das Feuer angezündet hat."
2 Mose 22, 6.
Aber was kann der wiedererstatten, der die Feuerbrände des
Irrtums oder die feurige Glut des Leichtsinns umherstreut und
die Menschenseelen mit höllischem Feuer in Brand steckt? Solches
Verschulden ist unermeßlich, und die Folge ist ein
unwiederbringlicher Verlust. Wenn ein solcher Missetäter
Vergebung empfängt, welchen Kummer muß es ihm machen, wenn er
auf seine Vergangenheit zurückblickt und erkennen muß, wie er
das Unglück, das er angerichtet hat, nie wieder gut machen kann!
Ein böses Beispiel kann eine Flamme anfachen, welche Jahre eines
bußfertigen Wandels nicht wieder auszulöschen vermögen. Eines
Menschen Nahrung zu verbrennen, ist arg genug, aber wieviel
ärger, wenn man seiner Seele Mordbrenner wird! Es mag
segensreich für uns sein, wenn wir darüber nachdenken, wie weit
wir in frühern Tagen uns hierin versündigt haben, und wenn wir
weiter fragen, ob uns vielleicht noch jetzt allerlei Böses
anhafte, das den Seelen unsrer Angehörigen Schaden bringen
könnte.
Das Feuer der Streitsucht ist ein furchtbares Unglück, wenn es
eine christliche Gemeinde verheert. Wo die Zahl der Bekehrten
wächst und Gott verherrlicht wird, betreiben Eifersucht und Neid
die Arbeit des Teufels gar eifrig und wirksam. Wo die goldnen
Garben eingesammelt werden, um die schwere Arbeit des großen
Boas zu belohnen, da bricht das Feuer der Zwietracht aus und
läßt wenig andres übrig als Rauch und Ruß und ein Häuflein
Asche. Wehe denen, durch welche das Ärgernis kommt. Ach, daß
doch solches Unheil nie durch uns veranlaßt werde; denn obgleich
wir nichts wieder gut machen können, so müssen wir doch am
meisten darunter leiden, wenn wir die Hauptanstifter sind. Wer
das Feuer ernährt, verdient gerechte Strafe; wer es aber
anzündet, hat die größere Schuld. Die Zwietracht ergreift zuerst
die Dornen; es wird genährt bei den Heuchlern und unlautern
Bekennern in der Gemeinde, und angefacht von dem Wehen der
Hölle, erfaßt es auch die Rechtschaffenen und Aufrichtigen, und
wer weiß, was das für ein Ende nimmt. O du Herr und Heiland des
Friedens, mache uns zu Friedfertigen.