2Mo 20,12
D.Rappard
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf
daß dir's wohl gehe, und du lange lebst im Lande, das
dir der Herr, dein Gott, gibt.
2. Mos. 20,12; Eph. 6,2.
O könnte ich dieses Wort mit Flammenschrift in jedes junge
Herz prägen und dazu rufen: Es ist wahr! Es ist wahr!
Tausendfache Erfahrung hat es gelehrt, daß auf die Erfüllung
dieses Gebots ein großer Segen, und auf die Mißachtung desselben
ein bitterer Fluch folgt. Gott, der der rechte Vater ist
über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden,
weiß, wie es um Vater- und Mutterherzen bestellt ist, weiß,
was sie von ihren Kindern zu erwarten das Recht haben. Welch
eine Umkehrung göttlicher Ordnung ist es doch, wenn Kinder,
nachdem sie erwachsen sind, die liebende Sorgfalt der Eltern
mit Undank belohnen und ihnen das Herz schier brechen. Es
ist eine Krankheit unserer Zeit.
Vielleicht ruht heute ein junges Auge auf diesen Zeilen,
und das Gewissen mahnt leise: Du hast dies Gebot oft übertreten,
wissentlich und unwissentlich. O da bitte ich dich, mein
Leser, säume nicht, diese Sache in Ordnung zu bringen. Du hast
zugleich gegen Gott gesündigt. Bekenne es ihm! Bekenne es
deinen Eltern, und fange mit Gottes Hilfe ein Neues an! Er,
der hier so klar gebietet, wird dir gern die Kraft zur Erfüllung
geben.
Jesu, Jesu!
Hilf mir dazu,
Daß ich gehorsam sei wie Du!