2. Mose

2Mo 20,4 D.Rappard Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. 2. Mos. 20,4.5.

Der Herr, der die Macht des Götzendienstes in den umliegenden Völkern kannte, wollte sein Eigentumsvolk davor bewahren, indem er ihm durchaus verbot, ein Abbild seines Gottes zu machen. Wie nötig es war, und wie gerade in diesem Punkte das Volk so furchtbar gesündigt hat, wissen wir aus der ganzen nachherigen Geschichte Israels. Immer und immer wieder fiel es in die schrecklichste Abgötterei, und erst die scharfe Zuchtrute der babylonischen Gefangenschaft hat dazu geholfen, es von dieser Neigung zu befreien.

Was haben wir aus diesem Gebot zu lernen? Klar tönt uns daraus des Heilands eigenes Wort entgegen: Gott ist Geist; und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Gott im Geist anbeten ist: in seine Gegenwart treten und ihn, den Lebendigen, Allwissenden, in unser innerstes Wesen hineinleuchten lassen mit seinem Licht und seiner Wahrheit. Vor ihm zerrinnt Schein und Lüge. Bloßes Formenwesen ist kein Gottesdienst.

Manche machen sich in ihrer Phantasie ein Bild und ein Gleichnis eines Gottes, wie er ihnen gefallen würde, aber damit betrügen sie sich selbst. Der Weg zu ihm und zu der wahren Anbetung geht über Golgatha.

Herr, offenbare mir immer deutlicher Dein Wesen und Deine Wahrheit. Mache mich los von allem bloß äußeren Gottesdienst, los von allem Schein.