2. Mose

2Mo 6,6 A.Christlieb Gott sprach zu Mose: Ich will euch ausführen und erlösen. Aber das Volk hörte ihn nicht vor Seufzen und Angst und vor harter Arbeit. 2. Mose 6, 6-9

Wunderliche Geschichte: einem nach Rettung schreienden, hart geplagten Volk wird die beglückende Kunde von der unmittelbar bevorstehenden Befreiung gebracht und - das Volk hat kein Ohr für diese Kunde! Vor ihm steht der gottgesandte Bote, voller Freude, glückstrahlend, persönlich ganz überwältigt von der Größe seines Auftrages. Er sucht nichts für sich, nicht seinen Vorteil, nicht seine Ehre. Er sucht ausschließlich des Volkes Heil und - wird doch nicht gehört! Die Botschaft, die er bringt, enthält keinerlei Forderungen. Sie spricht von herrlicher Rettung. Sie enthält göttliche Verheißungen. Sie bezeugt die Bundestreue Gottes, der von Liebe und Willen zur Hilfe bewegt, seine Allmacht einsetzen will zur Erlösung seines Volkes. Gott redet sein gewaltiges ,,Nun!" Die Wartezeit ist zu Ende, und - das Volk hört nichts! Seufzen, Angst und harte Arbeit haben es ganz hingenommen. Ihre Gedanken sind gefangen im Kreislauf der Sorgen um Stroh sammeln, Arbeit fertig kriegen, Vorgesetzte zufriedenstellen, Ziegelbrennen! O, du armes Israel! Wenn der Fronvogt euch anschreit: ,,Weder heute noch gestern habt ihr euer gesetztes Tagewerk getan", das hört ihr. Die frohe Kunde von eurer Rettung hört ihr nicht. - Und wir? Wir schütteln den Kopf über Israels Unverstand, hören aber selber nicht die beglückende Botschaft von dem großen Retter und Seligmacher Jesus Christus, die Heil anbietet für Zeit und Ewigkeit. Denkst du auch nur - wie Israel - an irdische Mühe und Arbeit: ,,Wie bewältige ich meine schweren Aufgaben? Wie verdiene ich mein Brot?!" Gott läßt die Befreiung von allem Sorgengeist verkündigen, und du sinkst unter im Meer der Sorgen? Ach, daß sich nicht auch an uns erfüllte, was Matth. 13, 22 sagt: ,,Die Sorge dieser Welt erstickt das Wort."