2Mo 4,27
A.Christlieb
Und der Herr sprach zu Aaron: Gehe hin Mose entgegen in
die Wüste. 2. Mose 4, 27
Nach der schrecklichen Begegnung mit dem zürnenden Herrn,
die Mose in der Herberge gehabt hatte, beschert Gott ihm
zur Stärkung eine freundliche, tröstende und aufrichtende
Begegnung. Moses Bruder Aaron kommt ihm am Berge Gottes
entgegen und begrüßt ihn. Es war das eine wirklich gesegnete
Begegnung. Mehrere Besonderheiten zeichnen sie aus. -
Sie war von Gott selber gefügt. Er, der Herr, hatte Aaron
den Befehl gegeben, Mose entgegenzugehen. Es gibt viele
Begegnungen, die nichts sind, als menschliche Mache. Sie
führen entweder zu nichtigem Gerede oder fügen den
Beteiligten gar schweren Schaden zu. - Wären wir nur immer
so offen für Gottes Wirken, daß er uns senden kann wie hier
den Aaron, wie er den Philippus zum Kämmerer oder den Ananias
zum Saulus sendet. - Und was wird bei den Begegnungen
zwischen den Menschen alles geredet. Aaron und Mose hatten
ein gesegnetes, Gott wohlgefälliges Gespräch. Mose sagte dem
Aaron ,,alle Worte, die der Herr zu ihm geredet hatte." Das
war eine Aussprache im Sinne von Psalm 119, 172: ,,Meine
Zunge soll ihr Gespräch haben von deinem Wort." Wenn man
zusammenkommt, um das weiterzureichen, was Gott einem beim
stillen Sinnen über seinem Wort beschert hat, dann sind das
gesegnete Zusammenkünfte. - Zuletzt beachten wir noch, wie
die beiden Männer sich aufmachen, um Gottes Gedanken zur
Rettung seines geplagten Volkes auszuführen. Sie brauchten
nicht zu überlegen, wie sie mit List oder Gewalt, mit kluger
Politik oder anderen menschlichen Mitteln dem Pharao
beikommen könnten. Sie hatten klare Weisung von Gott selber.
- Wir stehen auch einer geplagten, nach Rettung aus der
Gewalt des höllischen Pharao seufzenden Welt gegenüber. Wohl
uns, wenn alle Begegnungen mit anderen Gottesmenschen uns
tüchtiger machen zur Ausführung unserer heiligen Aufgabe an
der jammernden Menschheit.