1Mo 42,2
C.H.Spurgeon
,,Ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil"
1 Mose 42, 2.
Hungersnot drückte alle Völker, und es schien unvermeidlich,
daß Jakob und seine Familie großen Mangel würden zu leiden haben;
aber der Gott der Vorsehung, der nie die Kinder seiner
erwählenden Liebe vergißt, hatte ein Vorratshaus gefüllt für
sein Volk, indem Er die Ägypter auf die teure Zeit zuvor
aufmerksam gemacht und sie veranlaßt hatte, das Korn der Jahre
des Überflusses aufzubewahren. Kaum erwartete Jakob, daß ihm von
Ägypten her Hilfe kommen werde, und doch war dort das Korn für
ihn aufgespart. Liebe, gläubige Seele, obgleich scheinbar alles
gegen dich ist, so bleibe versichert, daß Gott deinethalben
Fürsorge getroffen hat; in dem Verzeichnis deiner Prüfungen ist
eine Verfügung zu deiner Erlösung eingetragen. Irgendwie wird Er
dich erretten und irgendwo für dich sorgen. Der Ort, woher dir
deine Errettung kommt, mag dir ganz unerwartet sein; aber gewiß
kommt dir in der äußersten Not die Hilfe noch zu rechter Zeit,
und du wirst den Namen des Herrn preisen. Wenn dich die Menschen
nicht mehr ernähren können, so bringen dir die Raben Speise; und
wenn die Erde kein Brot mehr gibt, trieft das Manna vom Himmel.
Darum sei gutes Mutes, und verlaß dich auf den Herrn. Gott kann
machen, daß die Sonne im Westen aufgeht, wenn es Ihm also
gefallen sollte; Er kann auch die Quelle der Traurigkeit zu
einem Strom der Freude machen. Alles Korn Ägyptens war in den
Händen des geliebten Joseph; er öffnete oder verschloß die
Vorratshäuser nach seinem Willen. Und so sind die Schätze der
Vorsehung unter der unumschränkten Macht unsers Herrn Jesu,
welcher sie freigebig unter den Seinen verteilt. Joseph war mit
Freuden bereit, seiner Familie Hilfe zu bringen; und so ist auch
der Herr Jesus unermüdlich in seiner Fürsorge für seine Brüder.
Unsre Aufgabe ist, da Hilfe zu suchen, wo wir sie finden können;
wir dürfen nicht in Verzweiflung liegen bleiben, sondern wir
müssen uns aufraffen. Das Gebet bringt uns bald vor das
Angesicht unsers königlichen Bruders; stehen wir einmal vor
seinem Thron, so brauchen wir nur zu bitten und zu empfangen;
sein Vorrat erschöpft sich nicht; es ist Korns die Fülle
vorhanden; sein Herz ist nicht hart, Er gibt uns das Korn gern.
Herr, vergib uns unsern Unglauben!