1. Mose

1Mo 39,9 D.Rappard Wie sollte ich denn ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen? 1. Mose 39,9.

Wider Gott! Daß die Sünde eine Auflehnung ist gegen Gott, macht sie so überaus sündig. Möge des Heiligen Geistes Licht uns jede Sünde in ihrer ganzen nackten Häßlichkeit zeigen, damit wir davor zurückschrecken wie vor einem unsauberen Tier. So tat Joseph, als die gleißende Versuchung an ihn herantrat. In seinem Fall war die Flucht ein Sieg. - Nur nicht sündigen! Das sei auch unsere Parole.

Dies gilt nicht nur von groben, offenbaren Sünden. Nein, auch Sünden in Gedanken und Worten, in Gesinnung und Begehren sind dunkle Schatten, die die Seele von Gott scheiden. Seine Augen sind zu rein, als daß er Übles sehen möge (Hab. 1, 13), und wo ein Herz sich von seiner Unreinheit nicht trennt, da muß er sich abwenden.

Wenn Menschen gegen uns sündigen, so mag uns das wehtun. Aber wenn wir gegen sie sündigen, so ist es unendlich schlimmer; denn da sündigen wir gegen Gott. D e r S c h m e r z a l l e r S c h m e r z e n i s t d i e S ü n d e.

,,Wie sollte ich wider Gott sündigen?" Das ist ein Hieb unseres guten S c h w e r t e s in Stunden des Kampfes. ,,Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, die ihr unter der Gnade seid." Das ist unseres Glaubens S c h i l d.

Herr, gib mir einen heiligen Abscheu vor aller Sünde und ein heiliges Verlangen nach der Vollkommenheit, die Du durch Deinen Geist wirken willst in den Deinen!





J.Haase Wie sollte ich ein so großes Übel tun und wider Gott sündigen? 1. Mos. 39, 9.

Josephs Gottesfurcht und Treue wurde auf eine schwere Probe gestellt. Die Welt drang mit allen Künsten der Verführung auf ihn ein in der Person eines unkeuschen Weibes. Joseph stand in großer Gefahr, sein heiligstes Gut, seine Reinheit, zu verlieren. Aber er siegte in der Stunde der Versuchung. Er sah auf seinen Gott, und seine Seele zitterte bei dem Gedanken, in die Sünde einzuwilligen. Mit innnerem Abscheu wandte er seine Augen von der Verführerin ab und floh von ihr. In seiner Flucht lag sein Sieg. Hätte er einen Augenblick gezögert und der bösen Lust Zeit gelassen, in seinem Herzen zu entbrennen, er wäre gefallen und hätte seine Ehre, sein gutes Gewissen, ja noch die Verbindung zu seinem Gott verloren. In keinem Christenleben fehlt es an solchen Stunden der Entscheidung. Da schaue auf Gott, mein Christ, und fliehe zu deinem Heiland, daß er dich schütze vor dem Übel. - O HErr, stehe du mir bei in der Versuchung. Hilf mir kämpfen, hilf mir siegen durch deine Kraft, die in dem Schwachen mächtig ist.