1Mo 32,13
C.H.Spurgeon
,,Du hast gesagt: Ich will dir wohl tun."
1 Mose 32, 13.
Als Jakob jenseits der Furt Jabbok war, und Esau ihm entgegenzog
mit vierhundert Mann, da flehte er inbrünstig um den Schutz
Gottes und hielt Gott seine Verheißung vor: ,,Du hast gesagt:
Ich will dir wohl tun." Ach, welche Kraft liegt nicht in
diesem flehen! Er hielt sich an die Zusage Gottes: ,,Du hast
gesagt." Die Eigenschaft der Treue Gottes ist ein herrliches Horn
an seinem Altar, an das wir uns anklammern können; aber die
Verheißung, welche diese Treue und noch mehr dazu in sich
begreift, ist noch ein mächtigerer Halt: ,,Du hast gesagt: Ich
will dir wohl tun." Er hat es gesagt, sollte Er es nicht tun?
,,Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei
wahrhaftig, und alle Menschen falsch." Sollte Er nicht
wahrhaftig sein? Sollte Er nicht halten, was Er verspricht?
Steht denn nicht jedes Wort, das von seinem Munde kommt,
unerschütterlich fest und muß sich erfüllen? Als Salomo den
Tempel zu Jerusalem einweihte, stützte er sich auf denselben
kräftigen Grund: er flehete zu Gott, Er wolle sein Wort lassen
wahr werden, das Er seinem Knechte David geredet habe, und wolle
sein Haus segnen. Wenn ein Mensch ein Versprechen gibt, so ist
seine Ehre verpfändet; er unterzeichnet seinen Namen, und muß
sein Wort lösen, wenn die gesetzte Frist kommt, sonst verliert
er alles Zutrauen. Es wird nie heißen, daß Gott seine Zusagen
nicht hält. Das Ansehen des Höchsten ist noch nie befleckt
worden, und nie wird ein Makel darauf fallen. Er ist zuverlässig
auf den bestimmten Augenblick, nie kommt Er vor der rechten
Zeit, aber auch nie zu spät. Durchforsche Gottes Wort und prüfe
es an den Erfahrungen seines Volkes, so wirst du Ihn in beidem
pünktlich finden von Anfang bis zu Ende. Mancher silberhaarige
Greis hat mit Josua den Seinen bezeugt: ,,Es fehlte nichts an
allem Guten, das der Herr eurem Hause geredet hatte; es kam
alles." Wenn du eine göttliche Verheißung hast, so brauchst du
dich nicht mit einem ,,Wenn" darauf zu berufen; eigne sie dir
an, als etwas unfehlbar Gewisses. Der Herr will alle Verheißungen
erfüllen, Er hätte sie ja sonst nicht gegeben. Gott gibt uns
sein Wort nicht bloß, um uns mit Hoffnungen hinzuhalten; sondern
wenn Er redet, so will Er auch erfüllen, was Er verspricht.