1. Mose

1Mo 17,18 J.Kroeker Über unseren Glaubensumgang mit Gott.

"Möchte doch Ismael vor deinem Angesichte leben. Da sprach der Herr: Nicht so, deine Frau Sarah gebiert dir einen Sohn, und den sollst du Isaak nennen. Mit ihm allein werde Ich mein Bündnis aufrechterhalten zu einem ewigen Bündnis für seinen Samen nach ihm." 1.Mose 17,18.19

Wie schwer vermag doch der Mensch, selbst wenn er in einem so bewussten Glaubensverhältnis zu Gott steht wie Abraham, das loszulassen, was Gott nicht rechtfertigen und nicht in seine Verheißung hineinziehen kann. Auch Abraham begriff noch immer nicht, dass Erbe und Träger der göttlichen Verheißungen nur ein Sohn sein könne, der in demselben Geist des Glaubens und der Hingabe vor Gott wandeln würde, wie er selbst es getan hatte. Gott wusste aber, dass Ismael sich auch als Sohn Abrahams diesem Geiste nie erschließen würde. Daher konnte er nie Erbe der prophetischen Mission Abrahams und Träger der göttlichen Offenbarung für die Zukunft werden. Göttliche Werte können der Welt zu ihrem Heil nur durch ein göttliches Leben vermittelt werden. Im Blick auf die göttliche Berufung Abrahams blieb Ismael daher der Verworfene und wurde nie Erbe derselben Berufung.

Was Ismael als Sohn Abrahams jedoch miterben konnte, das war der rein äußerliche Segen. Daher sprach der Herr auch zu Abraham: "Was aber Ismael betrifft, habe Ich dich erhört. Siehe Ich habe ihn bereits gesegnet und werde ihn fruchtbar machen und ihn im Übermaß vermehren; zwölf Fürsten wird er zeugen und Ich werde ihn zu einem großen Volke bestimmen. Meinen Bund jedoch werde Ich mit Isaak aufrechterhalten, den die Sarah zu dieser Zeit im nächsten Jahre gebären wird." In soweit es Gott möglich war, zog er auch Ismael in die Segnungen Abrahams hinein, Bundeserbe jedoch konnte allein ein Isaak sein. Das hat die spätere Gesinnung dieser beiden Söhne Abrahams und die geschichtliche Entwicklung ihrer Nachkommenschaft sehr klar bestätigt.

Als danach Abraham in Verbindung mit dieser Unterredung von Gott die Offenbarung über die Beschneidung und deren Bedeutung als symbolisches Bundeszeichen empfangen hatte, ging er hin und tat, was Gott ihm aufgetragen hatte. Glaubenshingabe an die göttliche Offenbarung äußert sich im praktischen Leben als Glaubensgehorsam. Erst im Handeln des Glaubens wird sichtbar die Seele des Glaubens: Die Inspiration, durch die er sich bestimmt und die Kraft, durch die er sich getragen sieht.