1. Mose

1Mo 15,5 A.Christlieb Der Herr sprach zu Abram: Siehe gen Himmel, zähle die Sterne. Also soll dein Same sein. Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. 1. Mose 15, 5 f.

Unser Stammvater Adam hat die Sünde in die Welt gebracht dadurch, daß er dem Zweifel an Gottes Wort Raum gab in seinem Herzen. Abram, der Vater der Gläubigen, hat die Gerechtigkeit vor Gott gewonnen dadurch, daß er unverbrüchlich Gottes Wort durch Glauben als zuverlässig ehrte. Gott hat dem Abram den Glauben schwer gemacht. Abram und seine Frau waren hoch betagt. Er verhieß ihnen einen Sohn. Nach dem natürlichen Lauf der Dinge war das unmöglich. Der Glaube aber sagt: ,,Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich" (Luk. 1 8, 27). Weil das ,,Unmöglich" den Abram besonders schwer bedrücken mußte, hat Gott (wie Hebr. 6, 17 sagt) dem Abram durch einen Eid die Verheißung bekräftigt. In Abrams Tagen war ein Eidschwur sehr eindrucksvoll. Wer schworen wollte, mußte eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube bringen. Diese Tiere mußte der Betreffende eigenhändig schlachten. Dann mußte er sie in je zwei Stücke auseinanderschlagen, die Stücke je eines rechts und links legen und die Tauben je eine rechts und eine links. Dann mußte er zwischen den blutigen Stücken durchgehen und dabei sprechen: ,,Wenn ich den Eid breche, soll man mich so in Stücke hauen wie diese Tiere." Es war nicht leicht, einen also bekräftigten Eid zu brechen. 1. Mose 15 erzählt nun, daß Abram die Tiere gebracht, geschlachtet und zerstückt habe, daß dann aber, als es dunkel geworden war, Gott selber in Gestalt einer Rauch- und Feuersäule zwischen den Stücken hergefahren sei und gesagt habe: ,,Deinem Samen will ich dieses Land geben." Man kann verstehen, daß Abram gelernt hat, aufs allergewisseste zu wissen, ,,was Gott verheißen hat, das kann er auch tun!" (Röm. 4, 21). Wohl dem, der glaubt wie Abram.