1Mo 14,17
A.Christlieb
Als Abram wiederkam von der Schlacht des Kedor-Laomor, ging
ihm entgegen der König von Sodom. Aber Melchisedek, der
König von Salem, trug Brot und Wein hervor. Er war ein
Priester Gottes, des Höchsten; und er segnete Abram.
Demselben gab Abram den Zehnten von allem. 1. Mose 14, 17
ff.
Zwei Gestalten kommen dem Abram entgegen nach seinem Siege
über Kedor-Laomor, ein Fürst dieser Welt und ein Priester
Gottes, des Höchsten. Der weltliche Fürst kam ihm entgegen,
um ihm irdische Schätze anzubieten, auf denen kein Segen
ruhen konnte, kamen sie doch aus Sodom und Gomorra. Der
Priester Gottes, auch ein Fürst und König, brachte Brot und
Wein, ein Sinnbild der Tischgemeinschaft. Das war für Abram
hoch bedeutsam, denn er war nur ein fremder Einwanderer,
Melchisedek aber ein König des Landes. Gott wußte, daß Abram
einer Bewahrung und eines besonderen Segens bedurfte. Ihm
war eine glänzende Tat gelungen. Mit nur 318 Knechten,
Viehhirten, die keine besondere soldatische Ausbildung
hatten, war er über das Heer eines siegreichen, mächtigen
Königs hergefallen. Es war Nacht gewesen. Der Schlag war
völlig gelungen. Unter Zurücklassung aller Gefangenen und
der ganzen Beute waren die Feinde geflüchtet. Für Abram
lag es nahe, über dem glänzenden Erfolg zu vergessen, daß
es einzig der Segen Gottes gewesen war, der ihm den Sieg
geschenkt. Daran muß Melchisedek den Abram erinnern. Er
spricht zu ihm: ,,Gesegnet seist du, Abram, dem höchsten
Gott; und gelobt sei Gott, der Höchste, der deine Feinde
in deine Hand beschlossen hat." - Durch die Begegnung
mit Melchisedek hat Gott den Abram zunächst bewahrt vor
überheblichen Gedanken. Sodann hat er ihn gefeit gegen das
Angebot der Schätze aus der sündigen Stadt Sodom. Abram
konnte dem König von Sodom sagen: ,,Nicht einen Faden noch
Schuhriemen will ich von dir nehmen." Möchte Gott uns in
kritischen Stunden immer solch gesegnete Begegnung schenken.