1Mo 13,14
A.Christlieb
Der Herr sprach zu Abram: Hebe deine Augen auf gegen
Mitternacht, Mittag, Morgen und Abend. Denn alles Land, das
du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich.
1. Mose 13, 14 f.
Abram hat andere Geschäftsmethoden gehabt als Lot. Ihm
war das Geschäft nicht das wichtigste und vordringlichste
Anliegen. Der immerwährende Zank zwischen seinen und Lots
Hirten war ihm eine Qual. Da mußte Wandel geschaffen werden.
Es ging nicht ohne eine Trennung. Als Familienoberhaupt und
als der Ältere hätte Abram sich die besten Weideplätze
vorbehalten und dem Lot einfach einen anderen Wohnplatz
anweisen können. Er hat das nicht getan. Abrams Hirten
mögen gedacht und gesagt haben: ,,Wie kann unser Herr nur so
töricht sein und so ungeschäftlich handeln!" Dem Abram aber
war das Geschäft und Verdienen nicht das Wichtigste. Er
wollte zunächst Gott wohlgefallen und den anderen Menschen
ein Segen werden. Das hat der Gott gesehen, der einmal
gesagt hat: ,,Mein ist Silber und Gold" (Haggai 2, 8). Kaum
ist Lot, der vermeintlich so kluge Geschäftsmann, abgezogen,
da erscheint Gott dem Abram und spricht: ,,Hebe deine Augen
auf! A l l e s , was du siehst, will ich dir geben
ewiglich!" Lot hatte seine Augen aufgehoben mit gierigen
Blicken - und alles verloren! Abram hob seine Augen auf
mit gläubigen Blicken und - hat alles gewonnen. - Vom
geschäftlichen Standpunkt betrachtet, war es auch ganz
unklug von Abram, daß er bald darauf mit seinen 31 8 Knechten
den gewagten Zug zur Befreiung seines ungetreuen Neffen
unternahm. Noch törichter war es, daß er den König von Sodom
abwies, als er ihm die gesamte Beute anbot. Wer war aber der
bessere Geschäftsmann, Lot oder Abram? - Möchten wir doch in
unserer habgierigen Zeit, wo alles eilt, reich zu werden, an
Abram lernen, wie man sein Geschäft mit Gottes Segen führen
kann.