1Mo 6,14
A.Christlieb
Da sprach Gott zu Noah: Mache dir einen Kasten aus Tannenholz
... Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot. 1. Mose 6,
14 und 22
Welch ein Gelächter mag sich in der Welt erhoben haben, als
der Noah, dieser ,,sonderbare Heilige", auf trockenem Lande
ein ungeheuer großes Schiff zu bauen begann. Hätte es damals
schon Zeitungen gegeben, man hätte gewiß höhnische Artikel
über die neueste Geisteskrankheit der Frommen lesen können.
Noah aber, der Mann Gottes, der mitten unter dem verkehrten
und unschlachtigen Geschlecht ein göttlich Leben führte,
baute still weiter an seiner Arche, trotz Spott und Hohn.
Wie mögen seine nächsten Verwandten, seine Nachbarn und
Bekannten ihm zugesetzt haben, von diesem unsinnigen Werk
abzustehen! Die ganze Welt, die davon hörte, groß und klein,
reich und arm, Gelehrte und Ungelehrte, alle waren darin
eins, Noah habe den Verstand verloren. Aber Noah war doch
der einzig Weise unter all den Menschen, die ihn für
irrsinnig erklärten. Was antwortete er auf ihren Hohn? Gar
nichts! Er schwieg und baute still weiter. Er hätte ja auch
unmöglich ihre Verstandesbedenken wegdiskutieren können. -
Wahre Christen, die vollen Ernst machen mit der Nachfolge des
Herrn Jesu, werden auch heutzutage wegen ihres ,,weltfremden"
Wesens verspottet. Man schilt sie je und je als ,,verrückt".
Da gilt es für sie dann, still den Spott zu dulden und treu,
eifrig und unablässig weiterzuarbeiten an dem Werk, das Gott
ihnen befohlen hat. - Die schwersten Stunden mag der Satan
dem Noah bereitet haben mit der Einflüsterung, es sei alles
nur Täuschung. Er verwechsele seine eigenen Einfälle mit
Gottes Stimme. Doch Noah ließ sich in seinem Gehorsam nicht
irre machen. Er tat alles, was ihm Gott befohlen hatte und
wurde herrlich gerechtfertigt. Es kam die Stunde, wo er, der
,,Verrückte", unter dem Wehegeschrei der Spötter als der
einzige ,,Vernünftige" anerkannt wurde. - Noah bleibe unser
Vorbild!