1Mo 1,2
J.Kroeker
Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.
"Und die Erde ward wüst und leer und es lag Finsternis auf
der Tiefe und der Geist Gottes schwebte über den Wassern."
1.Mose 1,2.
Gott lebt ewig der ersten Liebe. In ihr umgibt Er mit seinem
Lebensodem auch den chaotischen Todeszustand einer gefallenen
Erde. So wird Er ihr zu einer völlig neuen Offenbarung.
Denn Gott ist unendlich mehr als Schöpfung mit der Sprache
ihrer ewigen Gesetze. Er ist Offenbarung mit der Sprache
seiner ewig gegenwärtigen und schöpferischen Liebe. Denn
Schöpfung ist Geschehenes, Offenbarung jedoch Geschehendes.
Sie ist nicht historische Vergangenheit, sie bleibt
schöpferische Gegenwart.
Diese Offenbarung der Liebe ist stark wie der Tod, und daher
verneint sie den Tod. Die Gottesoffenbarung der sieben
Schöpfungstage steht im Zeichen des göttlichen Nein! Sie
spricht nein zur Finsternis und es muss Licht werden. Sie
spricht nein zum Chaos und es müssen Scheidungen eintreten,
die hinfort in sich geschlossene Bildungen und Lebensformen
zulassen. Sie spricht nein zur Unfruchtbarkeit und alles
Geschaffene und Geschiedene erfüllt sich mit einer
unendlichen Fülle von Leben, das fähig ist, Frucht zu
tragen, ein jegliches nach seiner Art. Sie spricht nein zum
herrschenden Durcheinander und vollendet ihr neues Werk mit
jenem Sabbat der vollendeten Ordnung und des Friedens, der
keinen Abend kennt.
Denn diese neue Gottesoffenbarung wurde zur Erlösung für
das Geschöpf. In der ersten Offenbarung nach Vers 1 "schuf"
Gott, und es entstanden "die Himmel und die Erde". In der
neuen nach Vers zwei "sprach" Gott und die chaotische Erde
wurde ein Gottestempel, in dem Gott und Mensch sich einander
in einem ununterbrochenen Sabbat begegneten. Das war
Erlösung der Erde durch Offenbarung der Liebe. Hätte diese
Liebe sich in sich selbst zurückgezogen und sich in ihrer
Offenbarung auf die anderen Licht-Körper beschränkt, die
Erde wäre in ihrem Tohu-wa-bohu-Zustand geblieben. Was sie
offenbaren konnte, das war die Finsternis, die Unordnung, die
Zerstörung, der Tod. Sollte sie ein Neues werden, so musste
ein Neues in sie hineingetragen werden. Dies tat die ewige
Liebe, die die Erde zum Gegenstand ihrer neuen Offenbarung
machte und sie mit ihrem Geiste als dem Prinzip des ewigen
Lebens umgab. So entstand ein Neues aus dem Chaotischen.
Wahrlich, das Geheimnis bis heute auch in der Neuschöpfung
durch Christus. Seine Liebe spricht, und der Mensch erwacht
aus Sünde und Tod zu neuem Leben.