Offb 4,4
C.H.Spurgeon
,,Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle, und auf den
Stühlen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern
angetan."
Off. 4, 4.
Von diesen Stellvertretern der Heiligen im Himmel heißt es, sie
seien ,,um den Stuhl" gesessen. In der Stelle des Hohenliedes,
wo Salomo von dem König singt, der sich zur Freundin wendet, und
wo ihre Narde den süßen Geruch gibt, reden einige Übersetzer von
einem runden Tisch, und daraus haben manche Ausleger ungezwungen
geschlossen, es sei eine gleiche Stufe der Seligkeit für alle
Heiligen vorhanden. Dieser Gedanke wird bekräftigt durch unsre
Schriftstelle, wonach alle vierundzwanzig Älteste in gleicher
Entfernung vom Thron saßen. Die verklärten Seligen im Himmel
genießen die Nähe Christi, das klare Anschauen seiner
Herrlichkeit, den freien Zugang zu seiner Gnade und innige
Gemeinschaft mit seiner Person; und in dem allem ist kein
Unterschied zwischen den Heiligen, sondern alles Volk Gottes,
Apostel, Blutzeugen, Diener am Evangelium, oder unbekannte,
wenig beachtete Christen werden in der Nähe des Stuhles thronen,
wo sie ewiglich ihren erhöhten Heiland anbeten und sich seiner
Liebe freuen dürfen. Sie werden alle bei Christo sein, alle
entzückt von seiner Liebe, alle das Abendmahl mit Ihm halten,
alle gleich geliebt sein als seine Vertrauten und Freunde, ob
auch nicht alle als Knechte gleich belohnt.
,,Halleluja, Lob, Preis und Ehr'
Sei unserm Gott je mehr und mehr
Von seiner Schar gesungen!
Die Schar, die seinen Geist empfängt
Und mit den Engeln sich vermengt,
Lobt Ihn mit neuen Zungen!
Ihm singe Preis
Der Welten Kreis!"
Die Gläubigen auf Erden sind in Beziehung auf die Nähe Christi
den himmlischen Heiligen ähnlich. Wir wollen auf Erden, wie die
Ältesten droben, um den Thron her sitzen; Christus soll das Ziel
unsers Denkens, der Mittelpunkt unsers Lebens sein. Wie könnten
wir's ertragen, so ferne von unserm Freunde bleiben zu müssen?
Herr Jesu, ziehe uns näher zu Dir! Sprich zu uns: ,,Bleibt in
mir und ich in euch;" und gib uns das Lied in den Mund: ,,Seine
Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte herzt mich."