Offenbarung Johannes

Offb 2,25 C.H.Spurgeon Doch was ihr habt, das haltet fest. Offenb. 2, 25.

Wenn ihr die Wahrheit festhalten wollt, so müßt ihr vor allem suchen, dieselbe zu verstehen. Man kann keine Sache festhalten, von der man kein rechtes Verständnis hat. Ich wünschte nicht, daß ihre einen Glauben hättet, wie jener Kohlengräber, der auf die Frage, was er denn glaubte, antwortete: "Ich glaube, was die Kirche glaubt." "Gut, aber was glaubt denn die Kirche?" Er antwortete: "Die Kirche glaubt, was ich glaube, und ich glaube, was die Kirche glaubt;" und so redete er im Kreis herum. Dies ist ehr Glaube eines Narren. Wir wünschen aber, daß ihr die Sachen verstehen und daß ihr eine wahre Kenntnis davon erlangen möchtet. Die Ursache, warum der Mensch die Wahrheit gegen Lüge umtauscht, ist die, daß er die Wahrheit im wesentlichen nicht versteht. In 9 von 10 Fällen versteht er die Wahrheit nicht mit einem erleuchteten Verstand. Deswegen ermahne ich besonders euch Eltern, daß ihr euren Kindern einen gesunden Unterricht in den großen Heilswahrheiten des Evangeliums gebt. Ihr müßt es selbst tun, und nicht allein den Lehrern überlassen, welche nur eure Gehilfen, aber nicht eure Ersatzmänner sein sollen. Daher kommt so viel Glaubensschwäche unter euch, weil ihr in eurer Jugend in den Hauptwahrheiten des Evangeliums nicht recht unterrichtet worden seid. Wäre dies geschehen, so würdet ihr so gegründet und fest im Glauben geworden sein, daß niemand auf irgendeine Weise euch hätte wegbewegen können. Ich bitte euch daher, lernt die Wahrheit gründlich verstehen, dann werdet ihr auch gewisser an ihr festhalten unter den Anfechtungen.

Ich halte daher dafür, daß keiner einen festen Glauben hat, der nicht weiß, was er glaubt. Der Apostel Paulus sagt daher: "Wie können sie glauben an den, von dem sie nichts gehört haben? Und wie können sie hören ohne Prediger?" Es ist also notwendig zum wahren Glauben, daß ein Mensch die Bibel in etwa kennt. Jede Lehre des Wortes Gottes muß vom Menschen in Betrachtung gezogen werden, so daß schon ein Grad von Erkenntnis vorhanden ist, ehe der Glaube entstehen kann. "Forschet in der Schrift, denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von Christus zeugt." Durch Forschen und Lesen kommt Erkenntnis, und durch Erkenntnis kommt Glauben, und durch Glauben kommt Heil.