Offb 1,18
S.Keller
Offb. 1, 18: «Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig ...»
Das kann im vollen Sinn beider Aussagen niemand so von
sich sagen als Jesus! Was haben wir seither von diesen
Heilstatsachen für unsern Glauben und Leben schon gehabt
und genossen! Da mutet es uns wunderlich an, wenn es mitten
in der Christenheit Leute gibt, die kein Ostern, keinen
auferstandenen Heiland, keine Lebensbezeugung aus der Höhe
erkennen. Vielleicht fehlt ihnen die Gleichung: sie selbst
sind noch von ihrem Tod - d. h. ihrer Sündenverhaftung, gar
nicht überzeugt, darum sind sie auch noch nicht lebendig!
Sie brauchten keinen toten Heiland am Kreuz um ihrer Schuld
willen - dann bekommen sie auch keinen lebendigen Heiland
für ihr Leben! Der Weg zum lebendigen Osterjubel geht durch
die Totenklage des Karfreitags. Neues Leben wächst nur aus
dem Gericht über die Sünde am Kreuz. Nun glauben wir aber an
Jesu Tod und die Vergebung unserer Sünden; dann muß auch der
Osterglaube in uns spürbare Wirkungen erzielen: mit Jesus
lebendig geworden für Gott! - Und wenn es leiblich nochmals
so kommt, daß wir sterben müssen, dann bleibt's doch bei
der Gleichung mit Jesus, daß wir nachher im neuen Licht der
Ewigkeit ihm das jauchzend nachsprechen können: Ich war tot,
und siehe, ich bin lebendig!
Herr Jesus, du lebst und willst uns auch in dein Leben
hineinziehen! Erbarme dich unserer Trägheit und Torheit,
wenn es gilt, zu glauben und zu leben mit dir. Amen.