Jud 1,21
Ch.Spurgeon
"Ihr aber, Geliebte, erbauet euch selbst auf euren
allerheiligsten Glauben und betet im heiligen Geist;
bewahret euch selbst in der Liebe Gottes und hoffet auf die
Barmherzigkeit unsres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben."
Judas 20-21
Judas malt ein schreckliches Bild von dem, was in den letzten
Tagen geschehen wird. Er beschreibt die Abtrünnigen und malt
sie in den schwärzesten Farben. Es ist natürlich, daß er,
nachdem er unsere Gegner vorher beschrieben hat, uns nun auch
unterweist, wie wir unsere Verteidigung vorzubereiten und
unsere Kräfte in Schlachtordnung aufzustellen haben. In Vers
20 und 21 nennt Judas das große christliche Festungsviereck,
das sorgfältig bewacht werden muß, wenn wir den anrückenden
Feind zurückschlagen wollen.
"Erbauung" ist die große Verteidigung gegen die Angriffe der
Zweifler und Irrlehrer. Diese finden ihre Beute unter den
Unwissenden und Unbefestigten. Aber es gelingt ihnen nicht,
diejenigen zu stürzen, die in der Wahrheit gegründet und
gewurzelt sind. Um die Irrlehren dieser letzten Zeit
abzuwehren, müssen wir uns bemühen, selbst die Wahrheit
kennenzulernen, und versuchen, unsere Brüder darin zu
unterweisen.
Das "Beten im Heiligen Geist" ist die Waffe, womit die Heere
Gottes die Armeen des Feindes in Verwirrung bringen. Die
Gebete der Heiligen sind die mächtige Artillerie, mit der
die Mauern unseres Jerusalem geschützt werden. Eine betende
Gemeinde prüft die Geister der falschen Propheten und stößt
diese als böse hinaus.
"Bewahret euch selbst in der Liebe Gottes" lautet die dritte
Empfehlung des Judas. Eine Gemeinschaft von Christen, die
den Herrn von ganzem Herzen liebt, wird wahrscheinlich nicht
von Spöttern und fleischlich Gesinnten überwunden werden. In
schläfrigen, verfallenen Gemeinden wachsen Irrtümer wie das
Efeu an den zerbröckelnden Mauern eines alten Klosters.
Als letztes lenkt Judas unsere Aufmerksamkeit auf die
"Barmherzigkeit unsres Herrn Jesus Christus zum ewigen
Leben". In der Erwartung der Wiederkunft Christi wird sich
die Kirche nicht vor den hohlen, aufgeblasenen Worten der
Menschen fürchten.