Jud 1,3
J.MacArthur
Ich ermahne, "für den ein für allemal den Heiligen
überlieferten Glauben zu kämpfen" (Jud. 3).
Die Schrift enthält alles, was wir zu einem gottesfürchtigen
Leben brauchen.
Seit vielen Jahren beobachte ich mit großer Sorge, dass sich
zahlreiche Christen von einer durchdachten, biblischen und
auf Gott gerichteten Theologie abbringen lassen und immer
stärker zu mystischen, unbiblischen und menschenzentrierten
Vorstellungen neigen. Ein sehr beängstigendes Merkmal dieses
Trends ist die Verbreitung außerbiblischer Offenbarungen, von
denen gewisse Leute behaupten, sie hätten sie direkt von Gott
empfangen.
Solche Ansprüche sind alarmierend, weil sie die Einmaligkeit
und die zentrale Stellung der Bibel untergraben und die
Menschen dazu bringen, sich mehr auf Menschenwort als auf
das Wort Gottes zu verlassen. Sie erwecken den Eindruck, die
Schrift reiche für das Leben eines Christen nicht aus und
dass wir zusätzliche Offenbarungen brauchen, um diesem Mangel
abzuhelfen.
Aber Gottes Wort enthält alles, was wir für unser geistliches
Leben und einen gottesfürchtigen Wandel benötigen. Die
"Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur
Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der
Gerechtigkeit", so dass wir völlig "für jedes gute Werk
ausgerüstet" sind (2. Tim. 3,16-17). Was brauchen wir
mehr?
Als der Apostel Johannes gestorben war, hörte die
apostolische Offenbarung auf. Aber ihr schriftliches
Vermächtnis bleibt das Maß, an dem wir jeden Lehrer und
jede Lehre zu messen haben, die vorgeben, von Gott zu sein
(1.Thess. 5,21; 1. Joh. 4,1). Wenn eine Lehre nicht mit
der Heiligen Schrift übereinstimmt, so ist sie zu verwerfen.
Stimmt sie aber überein, so ist sie keine neue Offenbarung.
In beiden Fällen brauchen wir keine zusätzliche Offenbarung.
Gott hat viel daran gewandt, uns Seine Offenbarung
mitzuteilen und zu erhalten, und Er wacht eifersüchtig
darüber, dass sie in keiner Weise korrumpiert wird.
Von Mose, dem ersten uns bekannten Empfänger göttlicher
Offenbarung, bis zu dem letzten, dem Apostel Johannes, bleibt
Gottes Mahnung dieselbe: "Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem
Wort, das ich euch gebiete und sollt nichts davon wegnehmen,
damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich
euch gebiete!" (5. Mo. 4,2; Offb. 22,18-19).
Lass dich nicht durch vermeintliche neue Offenbarungen
verwirren. Gehorche dem, was bereits offenbart ist.