1Jo 4,16
D.Rappard
Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu
uns hat. Gott ist die Liebe.
1. Joh. 4,16.
Jetzt singen's die Kindlein mit froher Lust: Gott ist die
Liebe; er liebt auch mich. Aber welch eine Offenbarung war
es vor Alters für die in Finsternis liegende Heidenwelt und
das unter dem Gesetz seufzende Judentum! Ja, welch eine
Offenbarung ist es auch heute für ein Herz, das in seiner
Sündennot, durch des Heiligen Geistes Licht, erkennen und
glauben lernt, daß Gott es liebt.
In einem Kinderspital lag ein kleiner Junge, dessen Gesicht
von der furchtbaren Krankheit des Lupus halb zerfressen war.
Neben dem Bettlein saß der Vater, ab und zu ein Wort mit
dem Kinde wechselnd. Dann stand er auf um zu gehen. Als
der Knabe das merkte, fing er an, überaus kläglich zu weinen.
Das rührte des Vaters Herz so sehr, daß er das Kind in seine
Arme nahm und das so schrecklich entstellte Gesichtchen mit heißen
Küssen bedeckte. ,,Vater hat dich so lieb, so lieb!" hörte man ihn
schluchzen. Es war ein ergreifender Anblick.
Einer Seele aber war es noch mehr. Ihr verklärte der
Heilige Geist in jener Stunde die Liebe des himmlischen Vaters
so sehr, daß sie innerlich jubelte: So l i e b t G o t t
a u c h m i c h!
Herr, lehre mich Deine Liebe so erkennen und
glauben, daß sie in mir eine Liebesmacht werde!