1. Johannesbrief

1Jo 2,14 Ch.Spurgeon "Euch Jünglingen habe ich geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt." 1. Johannes 2,14

Die Väter in Christus werden bald den Schauplatz verlassen müssen; ihr Mannesalter in der Gnade zeigt, daß sie bereit sind, in die Herrlichkeit einzugehen. Es ist nicht Gottes Weise, die Garben auf dem Feld stehenzulassen, wenn sie einmal völlig reif für die Scheune sind. Die Väter werden also in nicht langer Zeit abgerufen werden, und wo sonst sollten wir uns nach Nachfolgern umsehen als unter den Jünglingen in Christo! Prüft euch, ob ihr in Wahrheit den Jünglingen in Christo zugezählt werden könnt. Stellt fest, ob ihr tüchtig seid, in die Reihe derer gestellt zu werden, deren volles Wachstum und kräftiges Leben sie berechtigt, unter die Arbeiter der Gemeinde gezählt zu werden. Wenn der Apostel von der Stärke der Jünglinge redet, so meint er damit nicht ihre körperliche Kraft. Die wäre eher ihre Schwäche als ihre Stärke. Gerade deswegen ermahnt der Apostel seinen jungen Freund Timotheus: "Fliehe die jugendlichen Lüste" (2. Timotheus 2,22). Wenn ihr die Geschichte von Simson lest, so dankt Gott, daß er euch nicht Simsons Nerven und Muskeln gegeben hat. Wäre es nicht leicht möglich gewesen, daß ihr euch wie Simson durch die Leidenschaften hättet beherrschen lassen? Das Leben eines jungen Mannes ist voller Gefahren, und so ist es auch mit dem geistlichen Zustand, von dem dieses Alter ein Bild ist. Mag das Alter auch manche Schwächen und Gebrechen mit sich bringen, so hat es doch den Vorteil, daß die Leidenschaften abkühlen. Der Jüngling darf also nicht damit rechnen, daß ihm die Kraft des Fleisches im geistlichen Kampf eine Hilfe ist. Er sollte vielmehr um Kraft aus der Höhe bitten, damit die natürliche Kraft in ihm nicht seinen Geist hinabziehe. Er mag sich freuen, daß er in jugendlicher Kraft viel Arbeit im Weinberg des Herrn auszurichten vermag. Er rühme sich aber nicht seiner Kraft, sondern sollte daran denken, daß die Hand "nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an den Schenkeln des Mannes" hat (Psalm 147,10).





Ch.Spurgeon "Euch Jünglingen habe ich geschrieben, weil ihr stark seid." 1. Johannes 2,14

Die Stärke des jungen Mannes zeigt sich in der Arbeit für den Herrn. Der Jüngling in Christus ist ein eifriger Arbeiter. Er hat so viel Kraft, daß er nicht stillsitzen kann; er würde sich schämen, andere die Last und Hitze des Tages tragen zu lassen. Er hat gebetet: "Herr, was willst du, das ich tun soll?" und ist auf die Antwort hin in den Weinberg gegangen, um die der Jahreszeit entsprechende Arbeit zu verrichten. Er freut sich seiner Arbeit, weil er stark ist. Gesegnet ist die Gemeinde, die den Köcher voll solcher "Jünglinge" hat; sie braucht sich nicht vor Widersachern zu fürchten.

Diese jungen Männer sind auch stark, dem Feind zu widerstehen. Sie werden angegriffen, tragen aber den Schild des Glaubens, mit dem sie alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen können. Wohin sie auch kommen mögen- wo sie andere Angefochtene treffen, treten sie hervor, um deren Sache zu verteidigen. Sie sind stets bereit, einen Angriff auf den Glauben mit dem Schwert des Geistes zurückzuschlagen. Sie widerstehen der Versuchung und bleiben inmitten der Gefahren unverletzt. Seht euch Joseph an! Wo Tausende gefallen wären, steht er in schneeweißer Reinheit da. Im Vergleich zu David ist Joseph ein Bild davon, wie ein von ähnlichen Versuchungen angegriffener junger Mann Gott mehr verherrlichen kann als ein älterer. Joseph ist noch jung; die Versuchung tritt an ihn heran, während er seine Pflicht erfüllt. Er ist allein mit der Versucherin, niemand wird davon wissen, wenn er die Sünde begeht. Aber er widersteht tapfer dem Angriff und überwindet den Bösen. Er ist ein heller Kontrast zu dem älteren Mann, einem Vater in Israel, der den richtigen Weg verließ, um eine böse Tat zu begehen, und sich zur Befriedigung seiner Lust eines schmutzigen Verbrechens schuldig machte. Wir lernen daraus, daß weder Jahre noch Erkenntnis noch Erfahrung uns vor der Sünde zu bewahren vermögen, sondern daß Alte und Junge durch die Macht Gottes bewahrt werden müssen, um nicht von dem Versucher und der Versuchung überwunden zu werden.