2Petr 1,16
C.Eichhorn
Der feste Grund des Glaubens
Wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan
haben die Kraft und Zukunft unseres Herrn Jesu Christi,
sondern wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen.
2. Petr. 1, 16
Unsere Glaubensgewißheit gründet sich auf die großen
Tatsachen des Heils, welche uns durch das Wort bezeugt
werden. Der Glaube ruht auf der vollbrachten Erlösung, die
für uns eine gegenwärtige Erlösung ist, weil Jesus Christus
lebt und uns nahegebracht wird, eben durchs Wort. Der Glaube
stützt sich nicht auf irgend etwas, was in uns vorgeht, etwa
auf unsere Gefühle. Da stünde er auf einem schwankenden
Boden. Denn der Barometerstand unserer Gefühle ist ein sehr
wechselnder. Oft gibt es plötzlich einen Barometersturz.
Die Glaubensgewißheit ruht auch nicht eigentlich auf der
Umwandlung oder Erneuerung, die mit uns vorgeht. Letztere
bestärkt nur die Glaubensgewißheit. Nein, sie ruht auf
dem Wort. - Aber hat denn dies Wort von Jesu Erlöserkraft,
die neue Menschen schafft, und von seiner bevorstehenden
Wiederkunft auch selbst festen Grund? Ist am Ende nicht gar
alles nur Erfindung, die in der Luft schwebt? Sind es etwa
kluge oder fein ersonnene Fabeln, die der Verkündigung der
Apostel zugrunde liegen? Der Unglaube möchte gern die
Heilstatsachen der wunderbaren Geburt und der Auferstehung
Jesu zu Märchen stempeln. Natürlich ist dann auch der Tod
Jesu kein Sühnetod, sein Blut kein Rettungsmittel. Haben die
Ungläubigen am Ende recht? Besteht das Evangelium nur aus
sinnreichen Menschenfündlein? Es wäre schrecklich, wenn wir
darüber im Zweifel bleiben müßten. Unser Glaubensleben wäre
dann nur eine fromme Einbildung und Phantasie. Gott sei
Dank, wir stehen auf einem ganz gewissen Boden. Die Apostel
haben Jesu Herrlichkeit selbst gesehen auf dem Berge der
Verklärung. Und dann sind sie auch Zeugen seiner
Auferstehung. Er ist wahrhaftig auferstanden. Dieses Wunder
aller Wunder ist der feste Pfeiler, auf dem das Evangelium
von Jesu ruht. Die Auferweckung ist das Siegel, das Gott
selbst seinem Sohn aufgedrückt hat. Jesus hat wirklich sein
Blut zur Vergebung der Sünden vergossen. Er hat nicht zu
viel gesagt. Weil er auferstanden ist, wird er auch sichtbar
wiederkehren. Weil er lebt, hält sich unser Glaube nicht
an einen erträumten Heiland, sondern an den wirklichen,
gegenwärtigen Retter. Unser Glaube ist nicht "eitel".
Er hält sich nicht an ein Luftgespinst, sondern an eine
lebendige Persönlichkeit. Wir haben etwas Festes. Wir haben
einen gewissen Grund. Der Glaube, der uns selig macht, ruht
auf einer vollen Wirklichkeit (Luk. 1, 4).