1Petr 3,19
S.Keller
1. Petr. 3, 19: «... Christus hat gepredigt den Geistern
im Gefängnis.»
Wie wird der Schächer vom Kreuz gestrahlt haben, als
Jesus sein Wort einlöste, und am selben Abend noch im
paradiesischen Teil des Totenreiches mit ihm zusammentraf!
Wie wird Jesu Predigt dort gewirkt haben, wo stumpfe
Hoffnungslosigkeit die Seelen gefangen gehalten hat! Wenn
sein Heilswirken bis zu dieser äußersten Grenze bewußter
Persönlichkeiten sich erstreckte, dann liegt doch darin für
uns ein starker Antrieb zum Glauben an ihn. Jene an der
äußersten Grenze sollen nicht unberührt bleiben: wir im
Mittelpunkt müssen fortgerissen werden von dem wunderbaren
Wirken des erhöhten Herrn. Sein Ziel ist, uns zu Gott zu
führen. Mach ihm das doch nicht so schwer! Jetzt, wo
noch im vollen Leben der Persönlichkeit die Stunde der
Entscheidung schlägt, übergib dich ihm ganz und gern. Wie
viel schöner kannst du es dann schon jetzt haben: Hilfe gegen
die Sünde und Licht für dein Leben und Trost im Sterben. Das
alles haben jene Leute nicht gekannt und eine schreckliche,
lange Gefängnishaft durchgekostet, bis sie noch dort vom
Rettungsruf erreicht wurden. Wem so viel mehr gegeben worden
ist, von dem wird auch so viel mehr gefordert werden!
Darum bitten wir dich, Herr Jesu, mach uns unsere jetzige
Gnadenzeit wichtig und lehre uns mit voller Freudigkeit uns
dir zu ergeben, damit wir als die Deinen' selig aus dem
Erdenleben scheiden können. Amen.