1Petr 3,4
D.Rappard
Der verborgene Mensch des Herzens unverrückt, mit
sanftem und stillem Geist, das ist köstlich vor Gott.
1. Petri 3,4.
K ö s t l i c h v o r G o t t! Der Ausdruck bewegt unser
Herz. Kann denn etwas in und an uns köstlich sein vor
seinen Augen? Ja; aber es ist nichts Eigenes. Es ist der
von Gott in uns geschaffene neue Mensch des Herzens, dessen
unvergängliches (unverrücktes) Wesen verborgen ist mit Christo
in Gott, sich aber kundgibt in einem sanften und stillen Geist. -
Ich möchte dieses Wort sinnend, betend anschauen, bis
etwas von seinem milden Licht sich widerspiegele in mir.
Ist in mein natürliches Leben dieses neue, unvergängliche
Prinzip eingedrungen? Ist dieser verborgene Mensch in mir
vorhanden? Ist mein eigenes Wesen in den Tod gegeben, täglich
auf's neue? Kann der Geist in mir wirken nach seinem
Wohlgefallen? Macht er mich sanft und still?
Unser Wort ist besonders an Frauen gerichtet. Ihnen gilt
diese apostolische Mahnung. Ihnen ziemt diese schlichte
Verborgenheit, dieser sanfte, stille Geist. Es liegt in der
weiblichen Natur der Wunsch, gefallen zu wollen. Wohlan! hier
ist uns das höchste Ideal vorgehalten. Hier ist das Gewand
gezeichnet, in das Jesus Christus seine Mägde hüllen will, daß
sie ihm dienen in heiligem Schmuck. Alles laute, selbstbewußte
Wesen ist solchem Dienst zuwider.
Mache mich einfältig, innig, abgeschieden,
Sanft und still in Deinem Frieden!