1Petr 2,21
W.Nee
Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus für
euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen hat, daß ihr
seinen Fußstapfen nachfolgt. 1. Petrus 2,21
Wie sehr stehen wir Christen in der Versuchung, nach
geistlicher Erfahrung um ihrer selbst willen zu trachten!
Das ist verkehrt. Die Bibel bietet uns keine Erfahrung
als etwas in sich Abgeschlossenes. Was Gott in seiner
Barmherzigkeit getan hat, ist dazu geschehen, uns in Christus
einzubeziehen. Indem er an Christus wirkte, hat er an uns
gewirkt; was -er an dem Haupt tat, hat er an den Gliedern
getan. Es ist daher ganz falsch zu meinen, wir könnten
irgendein geistliches Leben bloß in uns selbst und getrennt
von Christus besitzen. Es ist nicht Gottes Absicht, daß
wir etwas erwerben, was nur uns persönlich gehört. Alle
wirkliche christliche Erfahrung ist zu allererst wirklich in
Christus. Was wir »unsere« Erfahrung nennen, ist nur das
Eingehen in seine Erfahrung. Der Rebstock ist es, der den
Reben ihre Wesensart gibt.
D.Rappard
Seine Fußstapfen.
1. Pet. 2,21.
Über unser Erdenland ist Einer gewandelt, der in allen
Dingen gleich war wie wir, d o c h o h n e S ü n d e. Er hat
uns ein Vorbild gelassen, daß wir sollen wandeln in seinen Fußstapfen.
Einen schneebedeckten Pfad entlang schritt einst ein Bauersmann
zu seiner Hantierung. In einiger Entfernung folgte ihm
sein munteres Büblein, nicht sorglos hüpfend wie sonst, sondern
ganz ernst und bedächtig. ,,Ich setze meine Füße ganz genau in
Vaters Fußstapfen", rief es zur Erklärung. Das Wort weckte
ein Echo in meinem Herzen.
Klar und deutlich erkennbar sind die Fußstapfen unseres
Herrn Jesu. Er hat keine Sünde getan, ist auch kein Betrug in
seinem Munde erfunden. Er schalt nicht, da er gescholten ward
(V. 22). Er war seinen irdischen Eltern untertan, und wie
pünktlich im Gehorsam seinem himmlischen Vater gegenüber! Er
tat wohl, wohin er kam, war sanftmütig und von Herzen demütig,
freundlich mit den Kindern, barmherzig mit den Betrübten,
hilfreich für die Hungernden und Armen. Man hörte sein Geschrei
nicht auf den Gassen. Gewiß lieh er dem Afterreden niemals Gehör
oder Stimme.
O daß wir darauf bedacht wären, ,,ganz genau" zu wandeln
in seinen Fußstapfen! Wie können wir das? Nur wenn e r in
uns wohnt.
Herr, lehre mich auch heute klar erkennen,
wo Deine Fußstapfen mich hinweisen, und gib
mir Gnade, in dieselben zu treten.