1Petr 2,9
C.Eichhorn
Die Priesterstellung der Kinder Gottes
Ihr seid das königliche Priestervolk. 1. Petr. 2, 9
Im Alten Testament besaßen allein Aaron und seine Nachkommen
das Vorrecht des Priestertums. Im Neuen Testament haben
alle, die aus dem Heiligem Geist geboren sind, die Stellung
und Würde von Priestern. Der Heilige Geist verleiht
Salbung und Weihe zu priesterlichem Dienst. Er wirkt den
priesterlichen Sinn. - Von Natur haben wir einen irdischen
und selbstischen, ja einen räuberischen Sinn. Priesterlich
ist, wer vor Gott steht, Gottes Sache in sich bewegt und auch
für andere ein Herz hat. Der weihelose Mensch wühlt im Staub
der Erde und hängt am irdischen Plunder. Er gibt Gott nicht,
was Gottes ist, sondern raubt die Ehre, die ihm gebührt, die
Zeit, die Kraft, den Besitz, die für Gott verwendet werden
sollen, und eignet alles sich zu. Das Herz ist eng, es dreht
sich alles um das eigene Ich. Gottesmenschen werden nicht
vom Richtgeist beherrscht. Ein priesterliches Herz bricht
über andere nicht den Stab, sondern reicht ihnen Stab und
Stütze dar. Man führt auch nicht den Gesetzesstab. Man
fordert nicht streng von anderen und legt ihnen schwere
Lasten auf. Priesterliche Menschen sind nicht Zuchtmeister,
sondern haben einen väterlichen, mütterlichen Sinn. - Ihr
seid das königliche Priestervolk! Das Priestervolk hat
königliches Gepräge, königliche Würde und wird einst zu
königlicher Herrschaft gelangen. Als Priester stehen sie nur
unter Gott, sie sind befreit von der Menschenknechtschaft.
Sie stehen vor Gott und fragen nicht nach der Menschen
Urteil. Sie sind los vom Erdentand, sind nicht begraben im
irdischen Wesen, sondern stehen darüber, nicht in stolzer
Weltverachtung, sondern in tiefster Beugung unter Gott.
Wer Gott allein dient, ist ein König, und wenn er auch in
äußerer Abhängigkeit, ja auf dem untersten Posten steht. Das
Priestervolk bildet das Königreich Gottes. Sie sind Genossen
des Königreichs der Himmel und darum keine Erdenmenschem, sie
sind fürstlichen Standes. Sie können königlich geben, sind
großzügig, nicht kleinlich, geizig, filzig. Sie können in
königlicher Großmut vergeben und sind nicht kleinlich,
übelnehmerisch und empfindlich. Auch behaupten sie nicht ihr
Recht, sondern können in königlicher Freiheit verzichten,
andern Raum geben. Sie bestehen nicht engherzig auf der
eigenen Meinung. Der Zweck dieser königlichen Priesterschaft
ist: "zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind
durch Jesus Christus" (1. Petr. 2, 5). "So lasset uns nun
opfern durch ihn das Lobopfer Gott allezeit!" (Hebr. 18, 15)
und unter der Welt "priesterlich warten des Evangeliums
Gottes" (Röm. 15, 16). Dieses priesterliche Warten des
Evangeliums schließt nicht nur das Ausrichten der von
Gott gegebenen Botschaft in sich ein, sondern auch die
Bereitwilligkeit zum Lassen des Lebens für die Brüder, zum
Sichselbsthingeben für eine verlorene Welt. Weil Kinder
Gottes diesen königlichen Geist haben, kommen sie auch einst
zur Weltregierung: "Sie werden Könige sein auf Erden" (Offb.
5, 10).
J.Kroeker
Vom neuen Menschen.
"Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches
Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, damit
ihr verkündiget die Tugenden dessen, der euch berufen hat aus
der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht." 1.Petr. 2,9.
Gott ringt beim Aufbau seiner Gemeinde darum, dass sie Ihm
die Stätte seiner Offenbarung, der Tempel seines Geistes und
der Organismus seines Christus sei. In ihr will Er seine
Aktivität entfalten, an ihr soll sich jene wunderbare Zusage
an Mose erfüllen: "Siehe, Ich will alle meine Güte an dir
vorüberziehen lassen."
Wo gibt es denn innerhalb der Geschichte eine Stätte, jenen
zweiten Raum, wo Gott so seine Herrlichkeit offenbaren kann,
wie in seiner Gesamtkirche? Hier wird Gott erlebt in seiner
Vergebung und Gemeinschaft, in seiner Kraft und Treue, in
seiner Gegenwart und Herrlichkeit.
Gewiss, wir haben als Kirche Christi oft versagt. Wir waren
in unserem geschichtlichen Werden und Dienen immer wieder ein
tönernes Gefäß. Gewiss wurde auch in uns immer wieder einmal
das Bild des ältesten oder das Bild des jüngsten Sohnes
sichtbar. Können wir uns aber die Geschichte unseres Volkes
denken ohne jene Fußspuren des lebendigen Gottes, die von der
Reformation her bis in die jüngste Gegenwart hinein im Leben
von Millionen und Abermillionen sichtbar geworden sind?
Welch eine Geschichte der Barmherzigkeit in ihrer Vergebung
hat sich auf diesem Hintergrund offenbaren können!
Jedoch auch die Kirche ist nicht das Letzte, um das Gott
ringt. In ihr und durch sie ringt Er letzthin um die
Vollendung seines Königtums. Es ist jenes Königtum, das da
durchbrach in unsere Geschichte mit dem Hinabsteigen des
Sohnes ins Fleisch. Mit diesem Durchbruch der Welt Gottes in
unsere Zeit und Vergänglichkeit, in unsere Knechtschaft und
unser Sterben begann die Fülle der Zeit, von der Paulus im
Galaterbrief spricht: "Da kam die Fülle der Zeit, indem Gott
seinen Sohn sandte, damit Er die dem Gesetz Unterworfenen
loskaufe, auf dass uns die Einsetzung in die Sohnschaft
würde."
Als Jesus in die Vollmacht seines Vaters einst auch Dämonen
austrieb, da sprachen die Pharisäer und Schriftgelehrten:
"Er treibt Dämonen aus durch Beelzebub, den Obersten der
Dämonen." Sie kannten nichts von der Herrschaft Gottes, für
die auch der Tod nicht Tod, die Finsternis nicht Finsternis
ist, und daher Leben aus dem Tode und Licht aus der
Finsternis zu rufen vermag. Sie sahen nichts von dem
Königtum Gottes, das in der Person unseres Herrn und
Heilandes ins Fleisch gekommen war. Jesus antwortete ihnen
daher: "Wenn Ich aber Dämonen austreibe durch den Geist
meines Vaters, ist dann nicht das Königtum der Himmel unter
euch getreten?"
J.MacArthur
"Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht" (1. Petr. 2,9).
Die Auserwählung ist das geistliche Vorrecht, aus dem alle
anderen entspringen.
Im Gegensatz zu denen, die zum Verderben bestimmt sind, weil
sie Christus verwerfen (1. Petr. 2,8), sind die Christen
"ein auserwähltes Geschlecht", das durch Gottes erlösende
Gnade zusammengefügt wurde. Das ist Anlass zu der
allergrößten Freude!
Unser Vers ist eine Anspielung auf 5. Mose 7,6-9, wo es
heißt: "Du bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk.
Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, dass du ihm als
Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden
sind. Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der
Herr sich euch zugeneigt und euch erwählt - ihr seid ja das
geringste unter allen Völkern -, sondern wegen der Liebe des
Herrn zu euch und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern
geschworen, hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt
und dich erlöst aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao,
des Königs von Ägypten."
Wie Israel ist die Kirche eine erlöste Gemeinschaft Gottes,
"auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, in der
Heiligung des Geistes" (1. Petr. 1,1-2). Bevor die Welt
geschaffen wurde, wandte Gott dir Seine Liebe zu und brachte
dich in Sein Reich, indem Er dir Seine rettende Gnade
gewährte. Das ist die Lehre von der Erwählung.
Das verstehen viele Menschen nicht; aber es ist eine
wunderbare Lehre und bringt außerordentlichen Gewinn. Sie
erhöht Gott, indem sie Seine Liebe und Gnade elenden Sündern
gegenüber groß macht. Sie schließt allen Selbstruhm aus,
weil sie bekräftigt, dass du ganz und gar von Gottes Gnade
abhängst. Das sollte solche Dankbarkeit in deinem Herzen
erwecken, dass du von ganzem Herzen und um jeden Preis ein
heiliges Leben führen und Ihm dienen willst. Auch Freude und
Kraft sollten daraus erwachsen, weil du weißt, dass Gott dich
nie verlässt. Er wird Seine Absichten mit dir vollenden. Du
kannst jeder Herausforderung mit der größten Zuversicht auf
Seine Durchhilfe entgegentreten.
Freue dich der Auserwählung! Bete Gott an und halte dich an
die Leitung des göttlichen Geistes, so wird allen deutlich,
dass Er dich auserwählt hat.
J.MacArthur
"Ihr seid ... ein königliches Priestertum" (1. Petr. 2,9).
Christen dienen dem König und werden eines Tages mit Ihm in
Seinem Reich herrschen.
In 2. Mose 19,5-6 sagt Gott zu Israel: "Wenn ihr willig auf
meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt
ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein ... Und ihr sollt
mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation
sein." Sie sollten sowohl Priester als auch königliche
Hoheiten sein; aber sie missachteten diesen Bund und
verscherzten ihre Privilegien. Nun sind - nach Petrus -
die Christen die königliche Priesterschaft Gottes.
Das griechische Wort in unserem Vers für "königlich" wurde
auf den königlichen Palast, auf seine Herrschaft, die Krone
oder die Monarchie angewendet. In diesem Vers geht es um das
Königtum im Allgemeinen. Wir sprechen von dem englischen
oder schwedischen Königshaus und meinen nicht ein Gebäude,
sondern die königliche Familie. So ist es auch mit Gottes
"geistlichem Haus" (Vers 5). Die Gläubigen dienen dem König
und werden einmal mit Ihm herrschen, weil sie zu Seiner
Familie gehören.
Das wird überall in der Schrift bestätigt. Im Buch der
Offenbarung lesen wir: "... und hast sie unserem Gott zu
einem Königtum und zu Priestern gemacht" (Offb. 5,10) und:
"Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm
herrschen" (Offb. 20,6).
Deine königliche Stellung hat einige praktische Konsequenzen
für deine tägliche Lebensführung. Zum Beispiel sagt Paulus
im Hinblick auf Streitigkeiten unter Christen: "Bringt es
jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat,
über sich, vor den Ungerechten zu streiten und nicht vor den
Heiligen? Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt
richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird,
seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu
richten? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden,
wie viel mehr [über] Alltägliches?" (1. Kor. 6,1-3).
Vergiss nie, wer du in Christus bist und lass dich nicht
durch die Welt aus deiner priesterlichen Rolle drängen.
J.MacArthur
"Ihr seid ... eine heilige Nation" (1. Petr. 2,9).
Heiligung bedeutet, dass wir immer seltener sündigen und
immer häufiger der Gerechtigkeit entsprechen.
Christen sind "eine heilige Nation" - ein Volk, das von
Sünde und Hölle befreit in inniger Beziehung zu Gott lebt.
Ursprünglich waren die Israeliten Gottes heilige Nation;
aber sie haben dies Vorrecht durch Unglauben verspielt. Nun
bildet die Kirche, die sowohl aus Heiden als auch aus Juden
besteht, dies einzigartige Volk, und das wird so bleiben, bis
das Volk Israel Buße tut und den Messias bei Seiner Ankunft
annimmt (Sach. 12,10).
Biblische Heiligung ist oft missverstanden worden, was aber
nicht zu sein braucht. Als der Heilige Geist dich aus dem
Reich der Finsternis führte und dich in das Reich Christi
brachte, wurdest du zu dem besonderen Besitztum Gottes. Das
bedeutet nicht, perfekt und sündlos zu sein; aber es bedeutet
sehr wohl, kein Sklave der Sünde, des Teufels und des Todes
mehr zu sein. Das ist die stellungsmäßige Heiligung.
Praktische Heiligung besteht darin, im täglichen Wandel immer
seltener zu sündigen und immer häufiger der Gerechtigkeit
Gottes zu entsprechen.
Die Heiligung sollte nicht mit den falschen Maßstäben für das
Heiligsein durcheinander gebracht werden. Da gibt es die
Pharisäer, die mit äußerlichen Mitteln heilig werden wollen,
oder die Stoiker mit ihrer emotionslosen Pflichthingabe, oder
die Mönche, die sich selbst aus der Welt zurückziehen oder
die quasi-christlichen Psychologen, die Heiligung durch
Selbstbespiegelung, Selbstanalyse und Verbesserung des
Selbstwertgefühls ersetzen.
Wahre Heiligung beginnt mit der Liebe zu Christus. Sie -
und nur sie - fordert uns zu größerer Heiligung heraus.
Petrus sagt, dass wir "auserwählt sind nach Vorkenntnis
Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes zum Gehorsam
... Jesu Christi" (1. Petr. 1,1-2). Der Herr selbst wurde
für dich "Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit
und Erlösung" (1. Kor. 1,30). In Ihm wurdest du errettet.
Das war der Anfang der Heiligung, und in Ihm stehen dir alle
Hilfsquellen zur Verfügung, die du bei dem Heiligungsprozess
benötigst.
J.MacArthur
"Ihr seid ... ein Volk zum Besitztum" (1. Petr. 2,9).
Weil Gott den Preis für deine Erlösung bezahlt hat, gehörst
du Ihm.
Als der Herr Jesus sagte: "Ich bin der gute Hirte und ich
kenne die Meinen und die Meinen kennen mich" (Joh. 10,14),
eröffnete Er uns eine Wahrheit, die mir seit den ersten
Jahren meiner theologischen Ausbildung besonders kostbar ist.
Eine meiner schönsten Erinnerungen an die Seminarzeit ist,
wie ich in der Kapelle saß und das im vorigen Jahrhundert von
Wade Robinson gedichtete Lied sang: "Ich bin Sein und Er ist
mein." Wenn ich auch niemals die ganze Tiefe dessen verstehen
mag, was es bedeutet, zu Christus zu gehören, so werde ich
mich dieser Tatsache doch stets rühmen.
Das griechische Wort für "Besitztum" in unserem Vers wird
in Epheser 1,14 mit "Eigentum" (etwas, was man rechtmäßig
erworben hat) wiedergegeben. Alle Menschen gehören Ihm, weil
Er der Schöpfer ist; doch wir als Christen sind auf ganz
besondere Weise Sein Eigentum, weil Er den Preis für unsere
Erlösung von den Ketten der Sünde und des Todes bezahlt hat.
Dass die Gläubigen Gott gehören, sagt die Schrift an vielen
Stellen. Die Ältesten ermahnt der Apostel Paulus, "die
Gemeinde Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch
das Blut seines eigenen [Sohnes]" (Apg. 20,28). Und den
Korinthern sagt er: "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein
Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott
habt und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid um
einen Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott mit eurem
Leibe!" (1. Kor 6,19-20). In Titus 2,14 heißt es, Christus
"hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von
aller Gesetzlosigkeit, sich selbst zu einem Eigentumsvolk".
In Jesaja 43,21 steht: "Dieses Volk, das ich mir gebildet
habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen." Das war das Ziel mit
Israel und auch mit dir. Gott erwählte dich zum Besitztum
und gab Seinen Sohn als Preis für deine Errettung. Du
gehörst Ihm nun in alle Ewigkeit; so lebe dementsprechend
und rühme dich dieses hohen Vorrechts!
J.MacArthur
"... damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus
der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat"
(1. Petr. 2,9).
Gott hat dir die Fähigkeit geschenkt, die Wahrheit zu
erkennen und nach ihr zu leben.
Im natürlichen Leben kann Finsternis Verwirrung stiften
und Angst einflößen. Von einem Missionar wird erzählt, dass
er während einer Seereise mitten in der Nacht durch den
verzweifelten Schrei: "Mann über Bord!" aus dem Schlaf
gerissen wurde. Er sprang sofort aus seiner Koje, riss die
tragbare Lampe aus ihrer Halterung und hielt sie aus dem
Kabinenfenster.
Er konnte nichts sehen; aber bald erfuhr er, dass der
Lichtstrahl aus seinem Bullauge den an der Reling Stehenden
ausgereicht hatte, um den verlorenen Mann zu entdecken, der
sich an ein Seil geklammert hatte. Das Licht war gerade im
richtigen Augenblick aufgeleuchtet.
Auf geistlichem Gebiet wirkt sich die Finsternis noch
verheerender aus, weil sie ein Bild der Sünde mit all ihren
katastrophalen Folgen ist. In 1. Johannes 1,5-6 steht:
"Dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und
euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine
Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft
mit ihm haben und wandeln in der Finsternis, lügen wir und
tun nicht die Wahrheit."
Ungläubige werden Kinder der Finsternis genannt. Sie sind
Sklaven Satans, des Fürsten der Finsternis, der ihre Augen
verblendet, damit sie das Licht des herrlichen Evangeliums
Christi nicht erkennen (2. Kor. 4,4). Sie lieben die
Finsternis und hassen das Licht, weil sie ihre bösen Werke
nicht ins Licht gestellt wissen möchten (Joh. 3,19-20).
Christen dagegen sind "aus der Finsternis zu seinem
wunderbaren Licht berufen" worden (1. Petr. 2,9). Gott hat
also selbst die Initiative zu unserer Erlösung ergriffen.
Als unerretteter Sünder hättest du dich nie aus eigener
Kraft von der Finsternis abwenden können, weil du weder die
Fähigkeit noch den Antrieb dazu in dir selbst hast. Gott
musste dir die rettende Gnade und die Erleuchtung des
Heiligen Geistes gewähren, damit du die Wahrheit erkennen
und entsprechend handeln konntest.
Von diesem gesegneten Vorrecht wissen nur die Christen.
Welche Freude ist es, nicht nur Gottes Wahrheit zu begreifen,
sondern sich auch täglich in ihr zu bewegen!
J.MacArthur
"... damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch
aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen
hat" (1. Petr. 2,9).
Du bist ein Gesandter des lebendigen Gottes.
Das Vorrecht, die Tugenden Gottes verkündigen zu dürfen,
bringt uns zum vorigen Vers (9) zurück. Wir kommen noch
einmal darauf zu sprechen, weil darin der Zweck aller
christlichen Vorrechte zusammengefasst ist.
Das griechische Wort für "verkünden" ist ungewöhnlich und
kommt nur an dieser Stelle im Neuen Testament vor. Wörtlich
heißt es "herausverkünden". Das, was wir in der Nähe Gottes
gelernt haben, sollen wir "draußen", in der Welt verkünden.
Und der Inhalt unserer Verkündigung sind die "Tugenden"
Gottes, die sich mächtig an uns erwiesen haben. Du bist
ein Gesandter Christi und hast das große Vorrecht, allen
mitzuteilen, was Gott für Sein Volk getano hat.
Das war ein elementarer Bestandteil des hebräischen
Gottesdienstes. So sagt zum Beispiel Psalm 103: "Preise den
Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!
Der dir vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine
Krankheiten. Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich
krönt mit Gnade und Erbarmen. Der mit Gutem sättigt dein
Leben. Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler. Der
Herr schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die bedrückt
werden. Er tat seine Wege kund dem Mose, den Kindern Israel
seine Taten. Barmherzig und gnädig ist der Herr, langsam zum
Zorn und groß an Gnade" (die Verse 2-8).
Es wäre gewiss eine Ehre, Gesandter deines Landes zu sein,
seine Macht und Leistungskraft anderen Ländern vorzuführen.
Dir aber kommt eine noch höhere Ehre zu: Du sollst die Macht
des lebendigen Gottes und Seine unumschränkte Weisheit
repräsentieren. Wenn du die Möglichkeit hast, von Ihm zu
reden, kannst du mit Recht sagen: "Ich habe das Vorrecht,
die mächtigen und vollkommenen Taten des lebendigen Gottes
zu verkündigen, der mich in Seinen Dienst gestellt hat."
Weil du Christ bist, hast du herrliche Privilegien: Einssein
mit Gott, Zugang zum Vater, geistliche Opfer darfst du
bringen, du bist in Sicherheit, Gott hat Wohlgefallen an dir.
Außerdem gehören dir Herrschaft, Reichtümer, Heiligkeit,
Erleuchtung und Barmherzigkeit. Welche größere Ehre könnte
es geben, als die Vollkommenheit Dessen zu verkündigen, der
dir solche großartigen Vorrechte gewährt hat?