1. Petrusbrief

1Petr 2,6 D.Rappard Siehe da, ich lege einen auserwählten, köstlichen Eckstein in Zion, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden. Euch nun, die ihr glaubet, ist er köstlich. 1. Pet. 2,6.7.

Das Köstlichste, oder besser d e r K ö s t l i c h s t e von allem Köstlichen tritt heute vor uns. In Zion, der Stadt Gottes, ist gelegt der auserwählte köstliche Eckstein, auf dem das ganze Gebäude unserer Seligkeit ruht: J e s u s C h r i s t u s, vom Vater uns gegeben zum ewigen, einzigen Heil. Alles andere hienieden ist sinkender Boden. Wer aber im Glauben sich auf diesen unerschütterlichen Felsen stellt, der kann fröhlich rühmen: Ich habe nun den Grund gefunden, Der meinen Anker ewig hält.

Denen, die an ihn glauben, ist er köstlich. Ihn preisen die Loblieder seiner Erlösten. Er ist ihr herrlichstes, seligstes Gut. Alles andere können sie entbehren, wenn es sein muß; ihn nimmermehr.

Ist er dir köstlich, lieber Leser? Hast du ihn lieb? Du bist so k ö s t l i c h geachtet worden in seinen Augen, daß er sein Leben hingegeben hat, dich zu erkaufen zum Eigentum. Ist er dir nicht k ö s t l i c h genug, daß du um seinetwillen alles hingebest? Denke an Gethsemane und Golgatha! Je mehr du dich in seine Liebe versenkst, desto köstlicher wird sie dir sein; und je mehr du dich ihm hingibst, desto mehr wirst du an ihm haben.

Herr, Du bist das Unentbehrlichste hinieden, Nur Du, nur Du!





Ch.Spurgeon "Wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden." 1. Petrus 2,6

Habt ihr nie von dem Mann gehört, der sich eines Abends verirrte und, wie er meinte, an den Rand eines Abgrunds kam? Er befürchtete, von der Klippe hinabzufallen! In seiner Angst erfaßte er einen alten Baum und klammerte sich mit aller Kraft an diese schwache Stütze. Er war überzeugt, daß er, wenn er seinen Halt fahren ließe, an irgendeinem furchtbaren Felsen, der dort unten auf ihn wartete, zerschmettert werden würde. Da hing er nun mit Schweiß auf der Stirn und schmerzenden Gliedern. Fieber und Schwäche überfielen ihn, und zuletzt konnte er sich mit den Händen nicht länger halten. Er ließ los und fiel von seiner Stütze hinab. Ungefähr einen Fuß tiefer empfing ihn eine weiche Moosfläche, auf der er unverletzt und vollkommen sicher bis zum Morgen ruhte.

So denken in dem Dunkel ihrer Unwissenheit viele, daß sie verloren wären, wenn sie ihre Sünden bekennen, alle Hoffnung auf sich selbst fahren lassen und sich den Händen Gottes überlassen würden. Sie sind bange, die unsichere Hoffnung aufzugeben, an die sie sich geklammert haben. Laß alles los: das Vertrauen auf deine Werke, deine Gebete, deine Gefühle! Laß los! Weich und sicher wird der Boden sein, der dich empfängt. Jesus Christus in seiner Liebe, in der Kraft seines teuren Blutes, in seiner vollkommenen Gerechtigkeit wird dir sofort Ruhe und Frieden geben. Trenne dich vom Selbstvertrauen und falle in Jesu Arme! Es besteht kein Grund zur Furcht. Nur die Unwissenheit vor dem, was eure ewige Sicherheit sein soll, verursacht Angst. Der Tod der fleischlichen Hoffnung ist das Leben des Glaubens. Laßt das Ich sterben, damit Christus in euch lebt! Klammere dich mit den Wurzeln deines schwachen Glaubens an den Felsen! Erfasse Jesum und halte ihn fest!