Jak 2,25
J.MacArthur
"Ist aber nicht ebenso auch Rahab, die Hure, aus Werken
gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem
anderen Weg hinausließ? Denn wie der Leib ohne Geist tot
ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot" (Jak. 2,25-26).
Wahrer Glaube bringt willig jedes Opfer, das Gott verlangt.
Man kann verstehen, dass Jakobus Abraham als Beispiel
lebendigen Glaubens herausstellt - besonders, weil er vor
allem an jüdische Leser schreibt. Mit der Rahab aber liegt
die Sache völlig anders. Sie war eine Heidin, dazu eine
Prostituierte; sie hat gelogen und lebte in der heidnischen
Stadt Jericho. Wie kann eine solche Person als Beispiel für
wahren Glauben herhalten?
Rahab wusste nur sehr wenig von dem wahren Gott; aber was sie
wusste, glaubte sie und handelte danach. Sie glaubte, dass
Gott Sein Volk aus Ägypten geführt und die Amoriter besiegt
hatte (Jos. 2,9-10). Sie bekannte öffentlich: "Der Herr,
euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde"
(Vers 11). Und sie stellte ihren Glauben unter Beweis, als
sie die hebräischen Spione beschützte, die Jericho kurz vor
der Invasion durch Josua erkundet hatten.
Sowohl Abraham als auch Rahab stellten ihren Glauben über
alles andere. Beide waren bereit, das ihnen Wertvollste zu
opfern. Für Abraham war es sein eigener Sohn und für Rahab
ihr eigenes Leben. Der Gehorsam angesichts solcher Opfer
bewies die Echtheit ihres Glaubens.
Jakobus ruft uns alle auf, sicherzugehen, einen lebendigen
Glauben zu haben. Die Nagelprobe liegt darin, ob er Gehorsam
hervorbringt. Es spielt keine Rolle, was du von dir
behauptest; wenn dein Leben nicht durch Gerechtigkeit
gekennzeichnet ist, so hast du nur einen toten Glauben.
Jakobus vergleicht einen solchen Glauben mit Heuchelei, die
den Bedürftigen fromme Worte anbietet, anstatt ihnen zu
geben, was sie nötig haben, und mit dem Glauben der Dämonen,
die der Wahrheit Gottes glauben und doch ewig verloren sind,
oder mit leblosen, unnützen Körpern. Das sind erschreckende
Vergleiche; aber Gott will nicht, dass du dich selbst, was
die Qualität deines Glaubens angeht, hinters Licht führst.
Ich bete dafür, dass du dich der Gewissheit erfreust, echten
Glauben zu besitzen. Gott segnet dich, wenn du jeden Tag in
seiner wunderbaren Gnade lebst.