Jakobusbrief

Jak 2,2 J.MacArthur "Wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ring, in prächtigem Kleid, es kommt aber auch ein Armer in unsauberem Kleid herein, ihr seht aber auf den, der das prächtige Kleid trägt und sprecht: Setze du dich bequem hierher! und sprecht zu dem Armen: Stehe du dort oder setze dich unten an meinen Fußschemel! - habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht und seid Richter mit bösen Gedanken geworden?" (Jak. 2,2-4).

Parteilichkeit entstammt dem bösen Wunsch, für sich selbst einen Vorteil zu gewinnen.

Von einem Pastor wird erzählt, er hätte niemals für einen Einzelnen oder eine Familie etwas getan, bevor er nicht den aktuellen Stand ihrer Gemeindebeiträge überprüft hatte. Je großzügiger sie mit ihrem Geld verfahren waren, umso großzügiger war er mit seinem Zeitaufwand. Das ist ein entsetzliches Beispiel flagranter Parteilichkeit, aber im Grunde das gleiche, was Jakobus in unserem heutigen Text rügt.

Stell dir vor, du sitzt im Gottesdienst oder in der Bibelstunde und plötzlich kommen zwei Besucher herein. Der erste Besucher ist ein reicher Mann, was man an seinen Ringfingern und an dem Designeranzug sieht, während der andere ganz arm ist. Dass er auf der Straße zu Hause ist, verrät sein Aufzug: alles ist schmutzig und schäbig und er riecht unangenehm.

Wie reagierst du auf diese Besucher? Wenn du dem Reichen den besten Platz anbietest, damit er es möglichst bequem hat, so ist das eine gute Sache, wenn deine Motive sauber sind. Wenn du aber dadurch einen Vorteil zu gewinnen suchst, um an seinem Reichtum teilzuhaben, bist du einer schlimmen Sünde erlegen.

Deine wahren Motive treten bei der Behandlung des Armen zutage. Erweist du ihm die gleiche Ehre oder lässt du ihn irgendwo in einer Ecke sitzen? Alles, was du ihn weniger ehrtest, würde böse Absichten offenbaren.

Parteilichkeit kann sehr feingesponnen sein; deshalb musst du viel beten und das Wort Gottes lesen und dem Heiligen Geist erlauben, auch deine tiefsten und geheimsten Motive zu durchdringen.