Jak 2,1
J.MacArthur
"Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn
der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person!" (Jak. 2,1).
Weil Gott unparteiisch ist, müssen wir Christen es auch sein.
Die Menschen sind anfällig dafür, andere unterschiedlich zu
behandeln. Dabei spielen äußerliche Gründe wie Aussehen,
Reichtum oder sozialer Status eine Rolle; Gott aber ist ganz
und gar unparteiisch. Er zieht niemals jemand vor und
urteilt immer gerecht.
"Ansehen der Person" kann man so definieren: Man zieht eine
Person oder eine Gruppe anderen vor, die eigentlich die
gleichen Ansprüche und Rechte besitzen. Das ist Unrecht
und Parteilichkeit. In Jakobus 2,1-13 wird es als Sünde
angesehen und wir werden ermahnt, so etwas unter allen
Umständen zu vermeiden.
Gottes Unparteilichkeit sieht man überall in der Bibel. So
sagt zum Beispiel Mose dem Volk Israel: "Der Herr, euer
Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der
große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt
und kein Bestechungsgeschenk annimmt, der Recht schafft der
Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so dass er ihm
Brot und Kleidung gibt. Auch ihr sollt den Fremden lieben;
denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen" (5. Mo.
10,17-19). Josaphat, der König von Juda, ermahnte die
Richter, unparteiisch zu urteilen, weil bei Gott selbst "kein
Unrecht, kein Ansehen der Person" ist (2. Chron. 19,7).
Gottes Unparteilichkeit kann man auch an Seinem barmherzigen
Versöhnungsangebot erkennen, das Er allen Rassen auf der Erde
anbietet. In Apostelgeschichte 10,34-35 sagt Petrus: "In
Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht,
sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und
Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm."
Gott ist unparteiisch im Gericht. So lesen wir in Römer
2,9-11, dass Gott "Bedrängnis und Angst über die Seele jedes
Menschen [bringt], der das Böse vollbringt ... Herrlichkeit
aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt ... Denn
es ist kein Ansehen der Person bei Gott."
Unser Text ist sehr zeitgemäß, weil Vorurteile,
Diskriminierung und Bigotterie allgegenwärtige Übel in
unserer Gesellschaft sind - sowohl innerhalb als auch
außerhalb der Kirche. Ich bete dafür, Gott möge diese Seiten
dazu benutzen, dich vor den untergründigen Einflüssen der
Parteisucht zu bewahren und deine Hingabe an ein
gottesfürchtiges Leben zu stärken.
J.MacArthur
"Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn
der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person" (Jak. 2,1).
Dein wahrer Wert ist durch den Wert deiner Seele, nicht durch
äußerliche Erwägungen begründet.
Jesus ist "unser Herr der Herrlichkeit" (Jak. 2,1) - der
souveräne Herrscher über Seine gesamte Schöpfung. Er ist es,
in dem sich die Fülle der göttlichen Herrlichkeit offenbart.
Johannes sagt: "Und das Wort [Jesus] wurde Fleisch und wohnte
unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine
Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade
und Wahrheit" (Joh. 1,14). Und Paulus schreibt: "In ihm
wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig" (Kol. 2,9).
Als Gott teilt Jesus die Unparteilichkeit mit dem Vater. Er
weiß, dass der Wert einer Person durch den Wert ihrer Seele,
nicht durch äußerliche Erwägungen festgelegt ist. Darum
blickt Er immer auf das Herz und nicht nur auf Äußerliches.
Das wird deutlich in Seinem Umgang mit den Sündern,
als er noch auf Erden war. Niemals zögerte Er, ihnen
entgegenzutreten - einerlei, ob sie einflussreiche jüdische
religiöse Führer oder einfache Leute waren. Selbst Seine
Feinde anerkannten Seine Unparteilichkeit, wenn sie sagten:
"Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg
Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst; denn
du siehst nicht auf die Person des Menschen" (Matth. 22,16).
Wie der Vater erstreckte auch der Herr das Angebot der
Errettung auf alle Männer und Frauen aller Rassen, sozialen
Schichten und moralischen Zustände. Das wird im Gleichnis
von der Hochzeit des Königssohnes (womit Er sich selbst
meint) in Matthäus 22,1-14 beschrieben. Die eingeladenen
Gäste (Israel) wollten nicht kommen, darum befahl der König
seinen Knechten, auszugehen und einzuladen, wen sie fanden,
um den Hochzeitssaal mit Gästen zu füllen. Als Ergebnis
nahmen Menschen jeglichen Standes an der Hochzeit teil, wie
auch Menschen jeden Standes eingeladen werden, sich retten zu
lassen.
Wenn du heute Gelegenheit hast, anderen zu dienen, lass dich
nicht durch Äußerlichkeiten beeinflussen, wie Aussehen,
Kleidung oder soziale Stellung. Mache es, wie der Herr es
tat: Nötige sie, hereinzukommen und sage kompromisslos die
Wahrheit.
J.MacArthur
"Wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ring, in
prächtigem Kleid, es kommt aber auch ein Armer in unsauberem
Kleid herein, ihr seht aber auf den, der das prächtige Kleid
trägt und sprecht: Setze du dich bequem hierher! und sprecht
zu dem Armen: Stehe du dort oder setze dich unten an meinen
Fußschemel! - habt ihr nicht unter euch selbst einen
Unterschied gemacht und seid Richter mit bösen Gedanken
geworden?" (Jak. 2,2-4).
Du musst Armen und Reichen mit dem gleichen Respekt begegnen.
Parteilichkeit ist ein uraltes Problem, das in beinahe alle
Lebensbereiche hineinreicht. Ihre vielleicht häufigsten
Erscheinungsformen sind rassische, religiöse und soziale
Diskriminierungen. Jakobus verwirft zwar die Parteilichkeit
in jedweder Form; aber in Jakobus 2,2-4 erwähnt er besonders
die Bevorzugung der Reichen gegenüber den Armen. Er weiß:
Solche Parteilichkeit wirkt zerstörerisch, nicht nur, weil
sie eine Sünde ist, sondern weil die Mehrheit der Gläubigen
in der frühen Kirche aus armen, einfachen Leuten bestand.
Sie zu diskriminieren hätte die Kirche bis ins Mark
erschüttert!
Von Anfang an hat die Kirche dem Dienst an den Armen den
Vorrang gegeben. In Apostelgeschichte 2,44-45 heißt es:
"Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles
gemeinsam; und sie verkauften die Güter und die Habe und
verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war."
Paulus organisierte eine Wohltätigkeitssammlung für die
bedürftigen Heiligen in Jerusalem (1. Kor. 16,1-4), und
während einer schweren Hungersnot beschlossen sie, "dass [je
nachdem] wie einer der Jünger begütert war, jeder von ihnen
zur Hilfeleistung den Brüdern, die in Judäa wohnten, [etwas]
senden sollte; das taten sie auch, indem sie es durch die
Hand des Barnabas und Saulus an die Ältesten sandten" (Apg.
11,29-30).
Gott hat die Armen dieser Welt auserwählt, reich im Glauben
und Erben des Reiches zu sein; trotzdem gaben ihnen manche
der Leser des Jakobusbriefes nicht die ihnen zustehende Ehre
(die Verse 5-6). Das musste aufhören! Auch wir haben die
Armen zu ehren, indem wir sie mit Würde und nicht mit
Vorurteilen behandeln und indem wir ihren Nöten nach
Möglichkeit abhelfen. Hab ein wachsames Auge auf solche um
dich herum, denen du in praktischer Weise helfen könntest.