Jak 1,21
J.MacArthur
"Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der
Schlechtigkeit und nehmt das eingepflanzte Wort in Sanftmut
auf" (Jak. 1,21).
Du kannst nicht gleichzeitig Gottes Wort annehmen und Sünde
im Herzen bewahren.
Wenn der Psalmist sagt: "Von jedem bösen Pfad habe ich meine
Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre" (Ps.
119,101), so erkennt er damit einen wesentlichen Grundatz
geistlichen Wachstums an: Du musst die Sünde beseitigen, wenn
du aus Gottes Wort profitieren willst. Petrus drückt den
gleichen Gedanken aus, wenn er sagt: "Legt nun ab alle
Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles böse
Nachreden und seid wie neugeborene Kinder begierig nach der
vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie
wachset zur Errettung" (1. Petr. 2,1-2). Genauso ermahnt
uns Jakobus, die Sünde abzulegen und das Wort anzunehmen
(1,21).
Weder Jakobus noch Petrus wenden sich an Ungläubige; denn
ohne Christus ist niemand imstande, die Sünde abzulegen oder
das Wort Gottes anzunehmen. Aber wir Christen sind durch
die Fähigkeit gekennzeichnet, beides zu tun und wir müssen
unser Leben dauernd durch Bekenntnis, Buße und richtige
Entscheidungen von Sünden reinigen. Darum sagt Paulus:
"Wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinigkeit und der
Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt
habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven
der Gerechtigkeit zur Heiligkeit" (Röm. 6,19).
Wie schmutzige Kleidung sollen wir alle Unreinheit ablegen.
Das mit "Unsauberkeit" übersetzte griechische Wort bezieht
sich nicht nur auf äußerliche Unreinheit, sondern auch
auf moralischen Schmutz. Ursprünglich wurde es auch für
Ohrschmalz verwendet, wodurch das Hören erschwert werden
kann. Auch Sünde macht schwerhörig für Gottes Wort.
"Schlechtigkeit" spricht von den üblen Absichten und
Begierden. Beide Begriffe zusammen zeigen, wie wichtig es
ist, alle bösen Handlungen und Absichten abzulegen.
Einfach ausgedrückt: Missbrauche niemals Gottes Gnade, indem
du Sein Wort mit Sünde verbindest, die du nicht bekennen
willst. David betete: Auch von übermütigen (absichtlichen)
Sünden halte deinen Knecht zurück, lass sie mich nicht
beherrschen! Dann bin ich tadellos" (Ps. 19,14). Er wollte
rein vor dem Herrn sein. Ich bete dafür, dass du dies
Begehren mit ihm teilst und das Wort stets in Reinheit
empfängst.
J.MacArthur
"Nehmt das eingepflanzte Wort in Sanftmut auf, das eure
Seelen zu erretten vermag" (Jak. 1,21).
Ein sanftmütiges Herz ist ein belehrbares Herz.
Die Schrift spricht von der Errettung als etwas
Gegenwärtigem, Vergangenem und Zukünftigem. Du bist von der
Sündenstrafe errettet (Erlösung), bist von der Macht der
Sünde befreit (Heiligung) und wirst am Ende aus der Gegenwart
der Sünde entrückt (Verherrlichung). Auf den ersten Blick
scheint Jakobus 1,21 für Ungläubige geschrieben zu sein, die
gedrängt werden, das Wort anzunehmen, das sie erretten kann.
Aber der Ausdruck "das eure Seelen zu erretten vermag"
enthält diesen Gedanken: Das eingepflanzte Wort besitzt
fortwährend die Kraft, unsere Seele zu retten. Es bezieht
sich also auf den gegenwärtigen fortlaufenden Prozess der
Heiligung, der durch das vom Geist mit Kraft erfüllte Wort
vorangetrieben wird.
Dies Wort wurde durch den Heiligen Geist bei deiner
Bekehrung in dich eingepflanzt. Es ist die Quelle der Kraft
und des Wachstums deines neuen Lebens in Christus. Deine
Verantwortung liegt darin, es in Reinheit zu empfangen,
damit es sein heiligendes Werk in dir tun kann.
"Sanftmut" kann hier auch mit "Demut" übersetzt werden
oder mit "einen willigen Geist haben"; ich ziehe das Wort
"lernfähig" vor. Wenn dein Herz rein und demütig ist, so ist
es lernfähig und wird allen Groll, Zorn und Stolz hinwegtun,
damit du Gottes Wahrheit erkennen und auf dein Leben anwenden
kannst.
Wenn der Herr Jesus sagt: "Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr
meine Gebote halten" (Joh. 14,15), so redet Er von der
gleichen Sache. Wenn du Ihn liebst, wirst du darauf brennen,
Ihm zu gehorchen und Sein Wort anzunehmen, damit du weißt,
was Er von dir will. Und wenn du Sein Wort annimmst, wird
dir der Heilige Geist die Kraft geben, dem entsprechend zu
leben.
Paulus sagt: "Das Wort des Christus wohne reichlich unter
euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig!
... Und alles, was ihr tut, im Wort oder Werk, alles tut im
Namen des Herrn Jesus und sagt Gott, dem Vater, Dank durch
ihn!" (Kol. 3,16-17). Das ist das Herzstück biblischen
Lebenswandels und die Frucht des in Sanftmut empfangenen
Wortes. Möge Gott dich mit einem lernfähigen Geist segnen
und mit fort und fort wachsender Liebe zu seiner Wahrheit!