Hebr 13,5
C.H.Spurgeon
,,Er hat gesagt."
Hebr. 13, 5.
Wenn wir nur diese Worte im Glauben erfassen können, so haben
wir eine alles überwindende Waffe in der Hand. Welcher Zweifel
würde nicht erschlagen von diesem zweischneidigen Schwert?
Welche Furcht kann's geben, die nicht erliegen müßte, wenn
dieser Pfeil vom Bogen des göttlichen Gnadenbundes sie tödlich
verwundet? Müssen nicht die Widerwärtigkeiten des Lebens und die
Schrecken des Todes, müssen nicht die Eiterbeulen im Innern und
die klaffenden Wunden im Äußern, müssen nicht die Heimsuchungen
von oben und die Versuchungen von unten, müssen sie nicht alle
nur als leichte Prüfungen erscheinen, wenn wir uns hinter dem
Bollwerk des Wortes bergen können: ,,Er hat gesagt?" Ja, es
gelte Wonne und Seligkeit in unsrer Ruhe, oder es gelte Stärkung
in unsern Anfechtungen, so muß das: ,,Er hat gesagt!" unser
täglicher Heilsborn sein. Und das kann uns hinweisen auf den
außerordentlichen Wert des Suchens in der Schrift. Du findest
vielleicht eine Verheißung im Worte Gottes, die gerade wie für
dich gemacht ist; aber wenn du nichts davon weißt, so geht dir
ihr Trost verloren. Du bist wie ein Gefangener im Kerker, und
vielleicht ist unter deinem Strohlager ein Schlüssel verborgen,
mit dem du die Tür öffnen und die Freiheit gewinnen könntest;
wenn du aber nicht suchst, so bleibst du ein Gefangener, und
doch ist deine Freiheit dir so nahe! Es ist vielleicht ein
kräftiges Mittel in der großen Apotheke der Heiligen Schrift,
und doch bleibst du fort und fort krank, bis daß du das Wort der
Wahrheit durchforschest und suchst, was ,,Er gesagt hat." Willst
du nicht bei deinem Bibellesen in deinem Gedächtnis einen
reichen Vorrat an Gottes-Verheißungen sammeln? Du behältst
die Worte großer Männer, du prägst dir die Verse berühmter
Dichter ein; solltest du nicht recht tief gegründet sein in der
Kenntnis der Worte Gottes, so daß du imstande wärst, sie jeden
Augenblick gegenwärtig zu haben, wo sich's darum handelt, eine
Schwierigkeit zu lösen, einen Zweifel zu widerlegen? ,,Er hat
gesagt," siehe, das ist eine Quelle aller Weisheit, und ein Born
alles Trostes; so laß dies Wort reichlich in dir wohnen als
einen ,,Brunnen des Wassers, das in das ewige Leben quillt."
Alsdann wirst du gesund, stark und fröhlich wachsen in einem
göttlichen Leben.
,,Herr Jesu Christ, o hilf, daß wir
Auf Dein Wort achten für und für!"
C.H.Spurgeon
,,Ich will dich nicht verlassen."
Hebr. 13, 5.
Keine einzige aller Verheißungen hat bloß für einen einzelnen
Gültigkeit. Was Gott je zu irgend einem Heiligen gesagt hat, das
geht alle an. Wo Er dem einzelnen einen Born erschließt, sollen
sich alle daran erquicken. Wenn Er ein Vorratshaus auftut,
um Korn herauszugeben, so ist vielleicht irgend ein elender
Hungriger der Anlaß, daß des Kornhauses Tore sich öffnen, aber
alle hungrigen Heiligen dürfen kommen und sich sättigen. Ob
Er das Wort der Verheißung dem Abraham oder dem Moses gegeben
habe, bleibt sich gleich, liebe gläubige Seele; Er hat's auch
dir gegeben, denn du gehörst auch zum Samen des Bundes. Kein
erhabener Segen ist zu erhaben für dich, keine weite Gnade zu
umfassend für dich. Erhebe nur deine Augen gegen Mittag und gegen
Mitternacht, gegen Morgen und gegen Abend, denn es gehört alles
dir. Steige auf Pisgas Höhe, und schaue hinaus zu den äußersten
Grenzen der göttlichen Verheißung, denn das ganze Land ist dein
Eigentum. Es ist kein Bächlein lebendigen Wassers dort, von dem
du nicht trinken darfst. Wenn das Land trieft von Milch und
Honig, so iß den Honig und trinke die Milch, denn sie sind beide
dein. Sei kühn im Glauben, denn Er hat gesagt: ,,Ich will dich
nicht verlassen noch versäumen." In dieser Verheißung gibt Gott
den Seinen alles: ,,Ich will dich nicht verlassen." Auch hört
bei keiner Eigenschaft Gottes dein Anspruch an dieselbe auf. Ist
Er stark und mächtig? Er will sich mächtig und kräftig erweisen
an denen, die auf Ihn trauen. Ist Er die Liebe? Dann will Er
mit Freundlichkeit und Leutseligkeit uns Gnade erzeigen. Welche
Eigenschaften auch sich in dem Wesen der Gottheit vereinigen, so
wird eine jede derselben in ihrem vollsten Umfang zu unserm Heil
verwendet. Um alles in eins zusammenzufassen, so ist nichts, was
du bedarfst, nichts, was du verlangst, nichts, was du brauchst
in dieser Zeit oder in der Ewigkeit, es ist nichts Lebendes und
nichts Sterbendes, es ist nichts in dieser und nichts in jener
Welt, nichts heute, nichts am Auferstehungs-Morgen, nichts im
Himmel, was nicht in den Worten enthalten wäre: ,,Ich will dich
nicht verlassen, noch versäumen."
,,Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
Der dich auf Adlersgefieder so sicher geführet,
Der dir beschert, was dich erfreuet und nährt;
Dank' es Ihm innigst gerühret."