Hebr 11,40
D.Rappard
Gott hat uns etwas Besseres zuvor ersehen.
Hebr. 11,40.
Wunderbar schlicht wird hier die Herrlichkeit des Neuen
Bundes gekennzeichnet: e t w a s B e s s e r e s. Die
Glaubenshelden, die an unserem Geistesauge vorübergegangen
sind, waren der Verheißung froh, haben aber die Erfüllung
derselben, das Erscheinen Jesu, das vollendete Versöhnungswerk,
die Ausgießung des Heiligen Geistes, nicht erlebt. Sie haben
gleichsam von den Zinsen des verheißenen Kapitals gezehrt,
haben wie die Erben eines reichen Vaters im voraus seine
Schätze genossen. Aber erst durch den Tod des Erblassers sind
wir Kinder des Neuen Bundes in den V o l l b e s i t z des
Erbes gekommen.
Es wäre lehrreich, die Stellen in dieser Epistel aufzusuchen,
die von diesem Besseren zeugen. Wir haben eine b e s s e r e
Hoffnung, ein b e s s e r e s Testament, b e s s e r e
Verheißungen, b e s s e r e Habe im Himmel, ein b e s s e r e s
Vaterland. Zu den Vätern sprach Gott durch die Propheten; zu uns
durch den Sohn. - Ihnen gab er die Ruhe Kanaans; uns die Ruhe an
seinem Herzen. - Ihr Hoherpriester war ein sterblicher Mensch;
unserer hat ein unauflösliches Leben. - Ihr Heiligtum war durch
den Vorhang verhüllt; uns ist der Weg zum Gnadenstuhl offen. -
Sie brachten Ochsen- und Kälberblut dar; wir haben d a s t e u r e
B l u t J e s u. Wahrlich etwas Besseres. - Haben wir dies
Bessere tatsächlich in Besitz genommen? Leben wir davon?
O offenbare mir so recht den Reichtum, den
ich in Dir habe! Lehre mich, ihn im Glauben
ergreifen und in der Liebe verwerten!