Hebräerbrief

Hebr 11,23 A.Christlieb Durch den Glauben ward Mose, da er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern. Hebr. 11, 23

Wieder finden wir, wie bei Abraham, ein Ehepaar, das sich auf den lebendigen Glauben gründet. Ein köstlicher Anblick. Ihr Glaube bewährt sich in besonders schwieriger Lage. Nach Pharaos Gebot mußten alle Knäblein ins Wasser geworfen werden. Beim Anblick ihres lieblichen Kindleins erwächst der Glaube, Gott werde es vor diesem schrecklichen Tod bewahren. Sie entschließen sich, das Kind zu verbergen. Ihr Glaube muß in dreifacher Hinsicht tätig werden. Sie müssen wegsehen von sich selbst und der eigenen Lebensgefahr. Dem strengen Gebot des grausamen Königs müssen sie entgegenhandeln. Würden sie von einem der spionierenden Beamten entdeckt, gäbe es furchtbare Strafe. Aber der Glaube macht sie mutig und hilft ihnen wegzublicken von allen Gefahren. Die Eltern Moses schauen auch weg von der dunklen Zukunft. Die lag rabenschwarz vor ihnen. In dieses dunkle Loch starrend wären sie ein Opfer des Sorgengeistes geworden. Die Gefahr, entdeckt zu werden, wuchs ja mit jedem Tag. Aber sie vertrauen glaubend dem ewigen Gott, der Vergangenheit wie Zukunft regiert. Auch von dem Feind schauen sie weg. Wären ihre Gedanken immer nur bei Pharao und seiner ungeheuren Macht stehengeblieben, sie hätten verzagen müssen. Wer waren sie, die beiden armen wehrlosen Israeliten gegen diesen Träger der größten Weltmacht. Zwei Lämmer vor einem Löwen. Aber sie schauen weg von dem königlichen Wüterich auf den Gott ihrer Väter, der in ihnen den Glauben geweckt hat, er werde ihr Söhnlein erretten. So laßt auch uns wegschauen von allen Schwierigkeiten auf ihn, den Anfänger und Vollender des Glaubens.





Ch.Spurgeon "Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt von seinen Eltern drei Monate lang verborgen gehalten, weil sie sahen, daß er ein schönes Kind war." Hebräer 11,23

Die Mutter Moses hatte ihr Kind verborgen. Ich glaube, wenn sie und ihr Mann hier wären, würden sie eine lange Geschichte von den damaligen Ereignissen erzählen können. Sie könnten von den spionierenden Nachbarn erzählen und wie sie selbst wegen ihrer eigenen Kinder Furcht hatten, daß sie beim Spielen ihren kleinen Bruder durch ein unbedachtes Wort verraten könnten. Die Mutter mußte zu vielen Mitteln greifen, um ihren Sohn zu verstecken, und gebrauchte dazu all ihre Klugheit und ihren gesunden Menschenverstand.

Einige Leute meinen, wenn man Glauben hätte, könnte man wie ein Narr handeln. Aber der Glaube macht einen Menschen weise. Es ist einer der bemerkenswertesten Punkte beim Glauben, daß er geheiligter, gesunder Verstand ist. Er ist nicht Fanatismus. Glauben heißt, Gott zum größten Faktor in unseren Berechnungen machen und dann nach der gesündesten Logik rechnen. Es heißt nicht, unsere Hand in kochendes Wasser stecken in der Meinung, daß wir uns nicht verbrennen werden. Glauben bedeutet, auf Gott trauen und in bezug auf Gott handeln, wie wir es sollten. Es heißt, ihn nicht als eine Null behandeln, sondern als eine alles überragende Ziffer bei allen unseren Berechnungen. In diesem Sinne ist der Glaube wirklich Vernunft, die vergeistlicht und aus der gewöhnlichen Sphäre herausgehoben ist.

Die Mutter wünscht, daß der Herr ihr Kind bewahren möge; aber sie weiß: Gott will, daß sie das Werkzeug dazu sein soll, und deshalb verbirgt sie es.

Kritische Ausleger klagen, der Glaube dieser Eltern sei etwas schwach gewesen. Sie hätten das Kind in eine große Gefahr gebracht, indem sie es in einem Kästlein von Schilfrohr dem großen Strom aussetzen. Nun, ich sehe nichts davon. Durch den Glauben taten sie das Bestmögliche. Wenn Gott nichts von ihrem schwachen Glauben sagt, würde es Vermessenheit von unserer Seite sein, seinen Urteilsspruch zu ändern.





J.MacArthur "Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kind schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht" (Hebr. 11,23).

Gott macht Seine Pläne. Du wandelst darin im Glauben. Er bedarf weder deiner Hilfe noch deines Rates - Er will nur deinen Gehorsam und dein Vertrauen.

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, Gottes Pläne verbessern zu wollen ist anmaßender, als die Mona Lisa mit einem Tintenkuli zu verschönern. Alles, was man erreichte, wäre die Zerstörung dieses Meisterwerks.

Die Geschichte von Amram und Jochebed, den Eltern des Mose, handelt von zwei Menschen, die sich weigerten, ein Meisterwerk zu zerstören. Sie vertrauten Gott vorbehaltlos und taten alles, damit Sein Plan mit ihrem Sohn in Erfüllung gehen konnte.

Wegen der großen Zahl und Kraft des hebräischen Volkes in Ägypten unterjochte es der Pharao und ordnete an, dass alle männlichen Hebräerbabys getötet werden sollten. Diesem boshaften Gebot widersetzten sich Moses Eltern und verbargen ihr Kind drei Monate lang. Dann legten sie es in einen wasserdichten Korb ans Ufer des Nils in der Nähe der Stelle, wo die Tochter des Pharao zu baden pflegte. Man kann sich kaum den Glauben vorstellen, der dazu nötig war; riskierten sie doch ihr eigenes Leben, dazu das ihres Kindes, indem sie es in den Korb legten, um es ausgerechnet in dessen Haus bringen zu lassen, der es auf den Tod aller kleinen Hebräerjungen abgesehen hatte.

Durch Gottes Vorsehung fand die Tochter des Pharao das Baby, empfand Mitleid und adoptierte es. Mehr noch: der Herr benutzte Moses schnell reagierende Schwester Mirjam, Jochebed als Pflegerin zu empfehlen, damit diese für ihren eigenen Sohn sorgen konnte. Das gab der Familie des Mose Gelegenheit, ihn über Gottes Versprechen zu belehren, dass Israel das verheißene Land ererben, ein mächtiges Volk und ein Segen für alle Völker werden sollte. Sie trugen dazu bei, den Glauben in ihn zu pflanzen, der später sein ganzes Leben kennzeichnete.

Du magst nie dazu berufen werden, ein Opfer von der Art zu bringen, wie es von Moses Eltern gefordert war; aber einerlei, wie hoch das Risiko ist, Gott ehrt deinen Gehorsam.