Hebräerbrief

Hebr 11,11 A.Christlieb Durch den Glauben empfing auch Sara Kraft, daß sie gebar; denn sie achtete den treu, der es verheißen hatte. Hebr. 11, 11

Neben Abraham wird Sara, seine Frau, als Glaubensheldin genannt. Es ist etwas Köstliches, wenn Eheleute im Glauben wirklich eins sind, wenn beide auf dem gleichen Felsengrund stehen und beide die gleiche Zukunftshoffnung haben: das Vaterland droben. Solche Übereinstimmung ist wertvoller als eine reiche Mitgift an Gold und Silber. In Lots Familie fehlte sie. Bei Abraham war sie vorhanden. Saras Glaube ist besonders tröstlich und mutmachend, denn Sara hat eine beträchtliche Zeit lang zweifelnd und ungläubig beiseite gestanden. Ja, sie hat sogar gelacht, als sie die Verheißung hörte, daß Gott ihr in ihrem hohen Alter noch einen Sohn bescheren wolle. Sie wurde darüber von Gott selbst (1. Mose 18, 10-15) getadelt. Aber sie hat sich doch zum Glauben durchgerungen und ermutigt uns, das gleiche zu tun. Und was war das Geheimnis ihres Glaubenssieges? ,,Sie achtete ihn treu, der es verheißen hatte." Der Glaube ergreift Verheißungen Gottes. Er ergreift Gott selber bei seinen Zusagen. Er hält sie ihm vor und erlebt, daß Gott seine Verheißungen einlöst. Es ist öfter vorgekommen, daß selbst schlimme Verbrecher, wie der Schächer zur Rechten am Kreuz, eine Verheißung ergreifen, die dem Gottlosen und Sünder Gnade zusagt. Dadurch haben sie dann andere auch ermutigt, im Glauben Gottes Verheißungen zu erfassen. Und wie große Dinge erlangt der Glaube! Durch den Glauben empfing Sara K r a f t." Entgegen allen Naturgesetzen wurde sie Mutter. Bis heute gilt vom Glauben das Wort: ,,Der Glaube bricht durch Stahl und Stein und kann die Allmacht fassen." Nur darf er nicht eigene Wünsche zum Gegenstand haben, sondern klare, wirkliche, gottgeschenkte Verheißungen, die im Wort und Geist Gottes gegeben sind. Der Schwächste kann so ein Glaubensheld werden.





D.Rappard Durch den Glauben trug Abraham Geduld und erlangte die Verheißung. - Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak. Hebr. 11,11; 6,13; 12,17.

D u r c h d e n G l a u b e n erlangte A b r a h a m d i e Verheißung. - Lange hatte er mit seiner Sarah darauf geharrt. Mit dieser Verheißung hing sein ganzes Glaubensleben zusammen; denn bei der ersten Ankündigung der Geburt eines Sohnes heißt es: Abraham glaubte dem Herr, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit (1. Mose 15, 6). O, lernen wir den Verheißungen unseres Gottes glauben und auf ihre Erfüllung zuversichtlich warten! Abraham sah nicht die irdische U n m ö g l i c h k e i t, sondern Gottes A l l v e r m ö g e n an.

D u r c h d e n G l a u b e n opferte A b r a h a m d e n I s a a k. - Das ist die vierte der hier angegebenen Erweisungen des Glaubens. Echter Glaube wird immer geprüft, und solche Prüfung tut weh. Wie muß es Abraham zumute gewesen sein, als er mit seinem still ergebenen Kind den Morijaberg bestieg! Aber der Glaubensgehorsam überwand den Schmerz. Abraham war bereit, sein Liebstes, sein a l l e s zu opfern. Darum konnte ihm Gott, auf dies Examen hin, das prächtige Reifezeugnis geben: ,,Nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten" (1.Mos. 22, 12).

O, denken wir a Morija, wenn unser Glaube geprüft wird, wenn wir vor einem Opfer stehen, das unser Herz fast zermalmt. Dann eben gilt es g l a u b e n. Glauben ist Herrlichkeit. Jesu, hilf siegen, damit auch mein Wille Dir, Herr, sei gänzlich zu eigen geschenkt!





J.Kroeker Vom wahren Gottvertrauen.

"Durch Glauben erhielt auch Sara Kraft zur Empfängnis des Samens trotz ihres Alters, weil sie den für treu achtete, der es verheißen hatte." Hebr. 11,11.

Wahres Gottvertrauen fließt immer aus einer vorangegangenen erlebten Selbstoffenbarung Gottes. Wie verschieden in ihrer Art und Form dieselbe sein kann, kann nicht beschrieben werden. Gott hat zu manchen Zeiten und in mannigfaltiger Weise geredet. Aber sie ist die Grundlage des Glaubens. Wo diese fehlt, da fehlt dem Vertrauen der reale Boden und die göttliche Garantie, die allein ein Schauen verbürgt. Denn Vertrauen ist nicht eine geheimnisvolle Macht, die ohne weiteres über alles Göttliche und Zukünftige nach persönlichem Belieben oder nach eigenen Wünschen verfügen könnte. Wirklichkeit, sowohl in unserem Leben als auch in der Geschichte, kann immer wieder nur das werden, was auf der Linie des Göttlich-Möglichen und des Gott-Gewollten liegt. Gottvertrauen ist daher ein Einswerden mit Gott, ein Sich-einstellen auf Gottes Verheißung, auf Gottes Pläne und Absichten. Es ist die Antwort unserer Seele auf eine empfangene Offenbarung Gottes, der Widerklang unseres Herzens, als ein Ton aus der oberen Welt in unser Leben fiel. Als Gott redete und uns etwas zu sagen, oder etwas zu verheißen, oder etwas zu schenken, oder etwas für die Zukunft zu enthüllen hatte, da horchte unsere Seele auf. Sie stellte sich und unser Leben auf die Gedanken Gottes ein, die ihr geworden waren.

So können wir alle Handlungen der alttestamentlichen Väter, die durch ihr Gottvertrauen die damalige alte Welt überwunden haben, an unserem Geiste vorüberziehen lassen, und wir werden finden, dass ihr Glaube immer aus einer erlebten Selbstoffenbarung Gottes floss. Noah empfing eine göttliche Weisung und die führte zum Bau einer Arche. Abraham wurde berufen, und das bewog ihn, ein ihm unbekanntes Land zu suchen. Gott erschien dem Mose im brennenden Busch, und das wurde die Grundlage für das zukünftige Handeln eines Mose zur Rettung seiner Brüder. Bevor die Mauern Jerichos fielen, stand Josua vor dem Fürsten über das Heer des Herrn und empfing aus dessen Munde das Programm für das Verhalten des Volkes in den kommenden Tagen. Weil er vom Heiligen Geist die Zusage empfangen hatte, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe, deshalb erwartete der alte Simon mit solcher Zuversicht den großen Tag Gottes in der Offenbarung Jesu Christi. Ob Volk, ob Priester, ob Propheten, ob alttestamentliche oder neutestamentliche Gemeinde: Wahrer Glaube war immer ein innerliches Erleben und floss aus einer erlebten Selbstoffenbarung Gottes. Das war seine Quelle, aus der er seine Kraft und aus der er sein Leben, seine Richtung und seine Ziele schöpfte.





J.MacArthur "Durch Glauben empfing er auch mit Sarah, obwohl sie unfruchtbar war, Kraft, Nachkommenschaft zu zeugen und zwar über die geeignete Zeit des Alters hinaus, weil er den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte. Deshalb sind auch von einem, und zwar Gestorbenen, [so viele] geboren worden, wie die Sterne des Himmels an Menge und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählbar ist" (Hebr. 11,11-12).

Dein Glaube an Christus wird künftige Generationen beeinflussen.

Ich bin durch ein wunderbares christliches Erbteil gesegnet worden. Tatsächlich bin ich die fünfte Generation von Predigern in unserer Familie. Der Glaube meiner Vorfahren hat sich - direkt oder indirekt - mächtig auf mein Leben ausgewirkt. Und ich habe die Verantwortung, genauso wie sie, andere zum Guten zu beeinflussen - und du auch!

Hebräer 11,11-12 gibt uns ein sehr persönliches Beispiel davon, wie der Glaube eines Mannes ein ganzes Volk beeinflusst. Wenn auch in vielen Bibeln der Vers 11 auf Sarah bezogen wird, so ist die hier wiedergegebene Übersetzung doch vorzuziehen.

Gott hatte Abraham versprochen, ihn zum Vater eines großen Volkes zu machen (1. Mo. 12,2). Aber Sarah, Abrahams Frau, war immer unfruchtbar und nun waren beide alt geworden. Irgendwann wurde Sarah ungeduldig und beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie überredete Abraham, einen Sohn mit ihrer Magd Hagar zu zeugen (16,1-4). Dieser Ungehorsamsakt hat sich als äußerst kostspielig erwiesen; denn Ismael, das Kind aus dieser Verbindung, wurde der Stammvater der Araber, die beständige Feinde der Juden waren und sind.

Trotz dieser Zeit des Ungehorsams glaubte Abraham, dass Gott Sein Versprechen halten würde. Gott ehrte Abrahams Vertrauen und gab ihm den Isaak, das Kind der Verheißung, dessen Nachkommen unzählbar sind. Der Glaube eines Mannes hat buchstäblich die Welt verändert!

Genauso wird sich dein heute praktizierter Glaube auf morgen auswirken. So sei treu und denke daran, dass Gott "über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir bitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt" (Eph. 3,20).