Hebr 11,5
A.Christlieb
Durch den Glauben wurde Henoch weggenommen, daß er den Tod
nicht sah. Er hat das Zeugnis gehabt, daß er Gott gefallen
habe. Hebr. 11, 5
Die Menschheit zu Henochs Zeiten wandelte entschlossen auf
dem breiten Pfad der Sünde und des Lasters. Man wollte sich
vom Geist Gottes nicht mehr strafen lassen. Die Welt reifte
dem Gericht der Sintflut entgegen. Ganz einsam, verachtet
und ausgestoßen mußte Henoch seinen Weg gehen. Er lebte wohl
i n der Welt, war aber nicht v o n der Welt. Die Heilige
Schrift sagt von ihm: ,,Er führte ein göttliches Leben."
Während alle anderen abwichen von den Pfaden der
Gottesfurcht, der Nächstenliebe und des Rechtes, lebte er
nach der Richtschnur, die Tersteegen kennzeichnete mit seinem
Losungswort: ,,Nur Gott und sein heiliges Wohlgefallen!" Wie
beglückend ist solch ein Leben. Tausend Plagen, unter denen
andere seufzen, bleiben solchen Gottesmenschen fern. Die
hochmütigen, selbstsüchtigen, stolzen Menschen dieser Welt
haben einen Verdruß und Streit nach dem andern. Henoch lebte
im Frieden Gottes. Und traf ihn Schweres, wie das keinem
Menschen erspart bleibt, dann strömte ihm aus der ungetrübten
Gottesgemeinschaft überschwenglicher Trost zu. Die
Weltmenschen, denen seine Frömmigkeit lästig war, weil ihr
Gewissen sie strafte, werden ihn wohl verspottet haben. Der
Gebetsumgang mit Gott aber war ihm dann umso mehr eine
unaussprechliche Freude. Und erst sein Ende! Er brauchte
den Tod nicht zu schmecken. Gott nahm ihn weg ähnlich wie
den Elia. Er durfte die Herrlichkeit Gottes von Angesicht
schauen. Wenn wir auch nicht wie Henoch heimgeholt werden,
so tragen gläubige Menschen im Herzen das eine, was dem Tode
die Bitterkeit nimmt: den Frieden Jesu Christi und die
Barmherzigkeit Gottes. Laßt uns mit Henoch und Tersteegen
unser Leben ausrichten nach dem köstlichen Grundsatz: ,,Nur
Gott und sein heiliges Wohlgefallen."
D.Rappard
Durch den Glauben ward Henoch entrückt, daß er den
Tod nicht sähe.
Hebr. 11,5; 1. Mose 5,21 - 24.
Mitten in dem Verzeichnis der vorsündflutlichen Patriarchen,
deren kurzgefaßte Lebensgeschichte jedesmal abschließt mit den
knappen, ernsten Worten: ,,U n d e r s t a r b", steht der
Name Henochs, von dem wir lesen, daß er den Tod nicht sah,
sondern hinweggerückt wurde zu Gott. Das geschah d u r c h
d e n G l a u b e n. Der Glaube hatte ihn so innig mit Gott
verbunden, daß sein irdisches Leben zusammengefaßt werden
konnte in das Wort: E r w a n d e l t e m i t G o t t.
Solcher Wandel führt ins Leben, wie denn auch Jesus spricht: So
jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen ewiglich
(Joh. 8, 51). Geschieht es auch nicht auf übernatürliche Weise,
wie bei Henoch, so ist es doch gewißlich wahr, daß wer an Jesum
glaubt, nimmermehr stirbt, sondern v o m L e b e n z u m L e -
b e n geht.
Mit Gott wandeln heißt, m i t i h m e i n s s e i n
(Amos 3, 3). Es heißt, auf seine Stimme hören und auf seine
Zeiten harren. Es heißt, Herzensumgang pflegen mit ihm, gesinnt
sein wie er, alles meiden, was irgendwie trennen könnte.
Mein Herz sehnt sich danach, also zu wandeln mit Gott.
Ich lege meine Hand in die Deine, Du Freund meiner Seele.
Dein Nahesein heilige, stärke, tröste mich und mache mich bereit,
einzugehen in die Herrlichkeit.
Lehr' mich wandeln, wie Du wandeltest!
Laß mich leben von Deinem Leben!
Halte mich fest an Deiner Hand!
J.MacArthur
"Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod
nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn
entrückt hatte; denn vor der Entrückung hatte er das Zeugnis
gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe" (Hebr. 11,5).
Wenn du im Glauben wandelst, genießt du vertrauten Umgang mit
Gott.
Unser zweiter Glaubensheld ist Henoch. In 1. Mose 5,21-24
wird berichtet: "Henoch lebte 65 Jahre und zeugte
Metuschelach. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er
Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und
Töchter. Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre. Und
Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott
nahm ihn weg."
Welch ein wunderbarer Grabspruch: "Henoch wandelte mit Gott."
Sein Leben war ein beispielhafter Wandel im Glauben. Adam
und Eva hatten im Garten Eden mit Gott gewandelt; aber ihre
Sünde trennte sie von dieser Gemeinschaft. Henoch aber
erfuhr diesen vertrauten Umgang mit Gott, den diese verspielt
hatten.
Henochs gläubiger Wandel erfreute Gott sehr, und nach mehr
als dreihundert Jahren wurde er in den Himmel aufgenommen,
ohne den Tod kennen gelernt zu haben. Es ist, als hätte Gott
gesagt: "Henoch, ich freue mich so sehr über deine
Gesellschaft, dass ich dich jetzt gleich bei Mir haben will!"
Es wird eine Generation von Christen geben, die, wie Henoch,
den Tod nicht schmecken wird. Eines Tages - vielleicht bald
- wird der Herr Jesus zu Seiner Kirche zurückkommen und dann
"werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, ... entrückt
werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so
werden wir allezeit bei dem Herrn sein" (1. Thess. 4,17).
Henoch ist ein wunderschönes Vorbild dieses großartigen, noch
zukünftigen Ereignisses, das wir die Entrückung der Kirche
nennen.
Wenn du mit Gott wandelst, hat Er Wohlgefallen an dir. Du
bist Sein Kind und dein Lob und deine Gemeinschaft mit Ihm
erfreuen Ihn. In Psalm 116,15 heißt es: "Kostbar ist in den
Augen des Herrn der Tod seiner Frommen." Der Tod ist nur
deine Versetzung in Gottes Gegenwart und das für alle
Ewigkeit.
Lass die Freude herzlichen Umgangs mit deinem Gott und die
Erwartung, Christus von Angesicht zu Angesicht zu sehen - sei
es bei der Entrückung oder durch den Tod - dir Ansporn sein,
Ihm täglich und immer mehr wohlzugefallen!