Hebr 2,11
W.Nee
Er schämt sich nicht, sie Brüder zu nennen. Hebräer 2,11
Zu Beginn seines Evangeliums bezeichnet Johannes Jesus als
»den einzigen vom Vater gezeugten Sohn«. Am Ende des
gleichen Buches sagt der auferstandene Herr zu Maria
Magdalena: »Geh zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre
auf zu meinem Vater und eurem Vater« (Johannes 20,17).
Vorher hatte Jesus immer »der Vater« oder »mein Vater«
gesagt. Jetzt nach der Auferstehung fügt er hinzu: ». . .
und euer Vater.« Wie wunderbar ist dieses Wort, denn der es
spricht, ist jetzt der älteste Sohn, »der Erstgeborene aus
den Toten«. Durch seine Menschwerdung und seinen Kreuzestod
hat er der Familie Gottes viele weitere Söhne hinzugefügt,
und deshalb nennt er sie in dem gleichen Vers »meine Brüder«.
Und Gott sei gedankt - durch Christi Erhöhung haben du und
ich den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem nun auch wir
rufen: »Abba, Vater.« - »Der Geist selbst bezeugt mit unserem
Geist, daß wir Kinder Gottes sind.«
J.MacArthur
"Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche
geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund
schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen, indem er spricht:
>Kundtun will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der
Gemeinde will ich dir lobsingen.< Und wiederum: >Ich will
mein Vertrauen auf ihn setzen.< Und wiederum: >Siehe, ich und
die Kinder, die Gott mir gegeben hat<" (Hebr. 2,11-13).
Unser heiliger Christus macht uns heilig, darum kann Er uns
jetzt Seine Brüder nennen.
Von unserem Standpunkt her und aus unserer Erfahrung
betrachtet, ist es schwierig, uns als Heilige zu bezeichnen.
Die Sünde klebt uns in dieser gefallenen Welt allzu sehr an.
In Gedanken und Taten sind wir alles andere als heilig. Doch
in Christus sind wir vollkommen heilig.
Wir mögen nicht immer als Heilige handeln, doch wegen unseres
Glaubens an Christus sind wir vollkommen heilig in den Augen
Gottes. Obwohl sich ein Kind nicht immer wie sein Vater
verhält, bleibt es doch sein Sohn. Wir sind in dem Sinne
heilig vor Gott, dass die Gerechtigkeit Christi uns
zugerechnet und auf uns angewendet wird durch den Glauben.
Sein Opfertod hat uns geheiligt und so stehen wir vor Gott
als Menschen, "welche geheiligt werden".
"Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für
immer vollkommen gemacht" (Hebr. 10,14). Wir sind so rein
wie Gott rein ist, so gerecht wie Christus gerecht ist und
sind daher berechtigt, Seine Brüder genannt zu werden, weil
wir jetzt Seiner Gerechtigkeit teilhaftig sind.
Der Heiligende und die Geheiligten haben einen Vater und der
Heiligende "schämt sich nicht", die Geheiligten Seine Brüder
zu nennen. Welch eine überwältigende Wahrheit!
Die praktische Erfahrung des Christenlebens in dieser Welt
schließt Sünde mit ein; aber die Realität der Stellung
unserer neuen Natur vor Gott ist vollkommene Heiligkeit.
"Ihr seid in ihm zur Fülle gebracht" (Kol. 2,10). Doch in
der Lebenspraxis haben wir einen langen Weg zu gehen, der
aber von dem großen Ziel beherrscht sein soll, dass unsere
Praxis mit unserer Stellung übereinstimmt. Da wir nun
Christi Brüder und Kinder Gottes sind, möge das uns anreizen,
mit aller Kraft dementsprechend zu leben.