Hebr 2,2
J.MacArthur
"Wenn das durch Engel verkündete Wort fest war und jede
Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing,
wie werden wir dann entfliehen, wenn wir eine so große
Errettung missachten?" (Hebr. 2,2-3).
Wer nicht Christus als Retter und Herrn annimmt, ist
unweigerlich dem Gericht verfallen.
Heute glauben die meisten, Gott sei ein Gott der Liebe und
Gnade und nicht ein Gott der Gerechtigkeit. Ein kurzer Blick
auf die heutigen Verse müsste sie eines Besseren belehren.
Hier geht es dem Schreiber darum: Wenn schon das Alte
Testament sehr deutlich macht, dass Übertretung und
Ungehorsam ernste und gerechte Strafen nach sich zogen, wie
viel sicherer werden gleiche und noch härtere Strafen den
Verächter des Neuen Testaments treffen, das doch von dem
Herrn Jesus Christus selbst offenbart worden ist!
Sowohl das Alte als auch das Neue Testament bestätigen, dass
das Gesetz durch Vermittlung von Engeln zu den Menschen kam
(5. Mo. 33,2; Apg. 7,38). Das von Engeln überbrachte
Gesetz, besonders die Zehn Gebote, stehen unerschütterlich.
Das bedeutet: Wenn jemand das Gesetz bricht, zerbricht das
Gesetz den Übertreter. Das Gesetz ist unantastbar; wer es
versucht, wird bestraft.
"Jede Übertretung und jeder Ungehorsam empfängt gerechte
Strafe" (Versi2). "Übertretung" ist das Überschreiten einer
Linie - eine absichtliche, vorsätzliche Sünde. "Ungehorsam"
kann auch schon entstehen, wenn man schlecht zugehört hat und
darum Gottes Befehle, Warnungen und Einladungen in den Wind
schlägt. Das sind dann Unterlassungssünden - man tut nicht,
was man hätte tun sollen.
Hebräer 2,2 bringt auch die Anklage zum Schweigen, Gott sei
ungerecht. Es heißt hier, sie werden "gerechte Vergeltung"
empfangen. Gott ist Seinem Wesen nach gerecht. Jede Strafe,
die Er für eine Sünde androht, soll die Sünder davon
abschrecken, eben diese Sünde zu tun.
Gott hat das Volk Israel schwer bestraft, weil sie genau
Bescheid wussten. Das leitet uns zu dem wichtigen Grundsatz,
dass die Strafe immer in Beziehung dazu steht, wie viel
Wahrheit einer erkannt und dann verworfen hat. Wer das
Evangelium kennt, wer es verstandesmäßig erfasst und geglaubt
hat und dann abgleitet, der wird die allerhärteste Strafe
erleiden.