Titusbrief

Tit 3,4 C.H.Spurgeon ,,Die Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, unsers Heilandes." Tit. 3, 4.

Lieblich, ja, lieblich ist's zu sehen, wie der Heiland mit seinen geliebten Kindern so freundlich umgeht! Es kann nichts Köstlicheres geben, als wenn man durch den Geist Gottes auf diese fruchtbaren Auen der Freude und Wonne geführt wird. Wenn der Geist einen Augenblick die Geschichte der erlösenden Liebe überblickt, so bieten sich dem Gemüte tausend entzückende Taten der zärtlichsten Huld dar, deren jede darauf abzielt, alle Gedanken und Regungen der erneuerten Seele mit dem Wesen Jesu zu verflechten. Wenn wir über diese erstaunliche Liebe nachsinnen, wenn wir betrachten, wie der herrliche, alles überstrahlende Herr der Gemeinde sie mit der Fülle seines Erbschatzes überschüttet, dann mögen unsre Seelen wohl außer sich kommen vor Freude. Wer vermöchte ein solches Maß der Liebe zu ertragen? Wenn es dem Heiligen Geist gefällt, uns zuweilen einen Vorschmack davon zu geben, so ist's mehr, als was die Seele fassen kann; wie überschwenglich muß erst das volle, unverhüllte Anschauen sein! Wenn einst dem Geiste das völlige Verständnis aufgeht, daß er alle Gnadengeschenke des Herrn zu erkennen vermag, wenn ihm Weisheit gegeben wird, dieselben zu würdigen nach ihrem ganzen Wert, wenn ihm Zeit genug gewährt wird, sie zu überdenken in ihrer ganzen Größe und Vollkommenheit und Erhabenheit, wie sie die zukünftige Welt uns offenbaren und darreichen wird, dann werden wir eine innigere Gemeinschaft haben mit Jesu, als jetzt. Aber wer ist imstande, sich von der Lieblichkeit eines solchen Umgangs eine Vorstellung zu machen? Es ist etwas von dem, das in keines Menschen Herz gekommen ist, sondern das Gott bereitet hat denen, die Ihn lieben. Ach, daß doch die Tore der Vorratshäuser Josephs sich öffneten, und wir die Fülle sehen könnten, die Er für uns bereitet hat? O, das ist Liebe, die uns überwältigt! Im Glauben sehen wir wie durch ein Fernglas ein schwaches Bild von dem Strahlenmeer seiner unzählbaren Schätze; wenn wir aber einst das Himmlische selber von Angesicht schauen werden, mit diesen unsren Augen, wie tief muß da erst der Strom der Gemeinschaft fließen, in welchem sich unsre Seelen baden werden! Bis dorthin sollen unsre lautesten Loblieder unsrem liebevollen Wohltäter geweiht sein, unserm Herrn Jesus Christus, dessen Liebe uns wundersam und wonnevoll ist über alle Liebe.